Bauhof-Mitarbeiter stellen die Holzbuden für den Adventsmarkt in Herrenalb auf. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

"Albleuchten": Weihnachtlich geschmückter Kurpark und Rundgang an Adventswochenenden

In Bad Herrenalb sind die Bauhof-Mitarbeiter aktiv. Es wird gewerkelt und gehämmert, damit zum zweiten Advent plangemäß alle Holzbuden für die anreisenden Kunsthandwerker stehen.

Bad Herrenalb. "Wir haben an den kommenden drei Adventswochenenden wieder Marktteilnehmer in Bad Herrenalb", freut sich Gerlinde Weis vom Veranstaltungsmanagement der Sieben-Täler-Stadt, die damit vielen Kreativen eine der wenigen die Möglichkeit bietet, ihre Objekte auszustellen und zu präsentieren. Denn eines ist gewiss: Da seit Monaten alle wichtigen Märkte und Messen abgesagt sind, ergaben sich für die kreativ tätigen Menschen kaum Alternativen, um ihre Erzeugnisse unter die Menschen zu bringen.

Geboten wird nun zum "Albleuchten" in Bad Herrenalb nicht nur ein weihnachtlich geschmückter Kurpark, sondern zudem ein Rundgang vom Baumhaus an der Kurpromenade über das Kurhaus bis hin zum Rathaus, der Klosterstraße und dem Sägwasenplatz. "Wir haben bei unserem Herbstmarkt erfolgreich das Konzept mit weit auseinander stehenden Buden getestet und positive Resonanz von Ausstellern und Besuchern", so Weis, die sich mit viel Einsatz für die Wiederkehr der Aussteller im Advent eingesetzt hat.

Vorfreude ist groß

Jürgen Boer, seit vielen Jahren ein gern gesehener Gast auf dem Kunsthandwerkermarkt und dem Klosterfest, kommt aus Mannheim angereist. "Wir sind so happy, dass wir kommen dürfen. Das ganze Jahr über war es tot. Keine Ausstellungen, keine Märkte." Bad Herrenalb nun ist ein Lichtblick für den kreativen Altmeister der Szenerie. Mit seinen 76 Jahren lässt er es sich nehmen und packt schon seine Sachen ein, um Schmuck, handgefertigt aus altem Besteck zu präsentieren. "Wir machen Ketten, Armbänder, Anhänger, Haarspangen und vieles mehr", so der Mannheimer, der sich wieder auf den Kontakt mit Menschen freut. Wenngleich das Ordnungsamt seine Runden dreht und darauf achtet, dass nicht zu viele Menschen bei einander stehen, ist das weitläufige Areal ist ideal, auch zu einem Plausch zu verweilen. Neben Wohnaccessoires, Bürsten und Besen, Holzdekorationen, Sand- und Speckstein-Objekten locken zudem Lammfell und Wollprodukte für die kalte Jahreszeit.

Seit 2013 zählt auch Gisela Marquardt aus Graben-Neudorf zu den Ausstellern der Herrenalber Kreativmärkte. "Wir waren im September beim Herbstmarkt dabei und das Hygienekonzept der Stadt hat wunderbar geklappt. Die Kunden haben sich an die Regeln gehalten, Hände desinfiziert und Mund- und Nasenschutz getragen." Für die Schmuckgestalterin, die Unikate aus Silber mit Edelsteinen anbietet, ist die Chance, ihre Werke endlich wieder einmal auszustellen, einfach wunderbar. Dabei sind für sie die Umsätze nicht ausschlaggebend. "Man muss ein Zeichen setzt. Wir Kunsthandwerker lassen uns nicht unterkriegen. Uns gibt es noch, und Bad Herrenalb hat es als eine der wenigen Städte im Land fertig gebracht, für uns einzustehen. Hat über Monate hinweg geplant, bis nun schlussendlich im letzten Moment die Genehmigung für den Budenaufbau im Kurpark kam." Und das freut nicht nur die Kunsthandwerker. Thorsten Schiebenes aus Bernbach ist am zweiten Adventssonntag mit seinen selbst gemachten Honig ebenso wie Richard Hörth mit Bränden und Likören vor Ort. Zudem gibt es Dosenwurst, Süßwaren und Waffeln, sowie Getränke zum Mitnehmen.