Bei einem Bürgerentscheid im Jahr 2016 hatte eine knappe Mehrheit der Bürger von Bad Herrenalb für einen Wechsel zum Kreis Karlsruhe votiert - das Ergebnis gilt jedoch als nicht verbindlich. Foto: Kugel

Bürgervertreter werben in Stuttgart erneut für Landkreis-Wechsel. Calwer Landrat spricht sich dagegen aus.

Stuttgart - Vor dem Votum des Landtags haben Bürgervertreter aus Bad Herrenalb erneut für den Wechsel der Kurstadt vom Landkreis Calw in den Kreis Karlsruhe geworben. Bei einer Anhörung der Grünen- und CDU-Fraktion warf die Initiative "Sag Ja zum Landkreis Karlsruhe" der Landesregierung am Montag in Stuttgart vor, dem Willen der Bürger Bad Herrenalbs nicht folgen zu wollen.

Bei einem Bürgerentscheid im Jahr 2016 hatte eine knappe Mehrheit der Bürger von Bad Herrenalb für einen Wechsel votiert - das Ergebnis gilt jedoch als nicht verbindlich. Damit der Wechsel erfolgt, müsste der Landtag zustimmen. Dieses Votum soll noch vor der Sommerpause stattfinden.

Der Landrat von Calw, Helmut Riegger, sprach sich gegen den Wechsel aus. "Es entschließt sich mir nicht, was sich im Fall eines Wechsels konkret verbessern könnte", sagte Riegger. Der Vertreter des Landkreises Karlsruhe, Knut Bühler, äußerte sich zurückhaltend. Die Kreiszulage werde sich für die Gemeinde Bad Herrenalb voraussichtlich erhöhen, merkte Bühler an. Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai bezifferte diese Mehrkosten auf ungefähr 450.000 bis 500.000 euro pro Jahr. Dies sei zum Zeitpunkt des Bürgerentscheids nicht thematisiert worden, gab der Bürgermeister zu.

Die Initiatoren hatten den Bürgerentscheid eingeleitet, weil sie sich von einem Wechsel Vorteile für ihre Gemeinde versprechen - etwa kürzere Wege zu Behörden, wirtschaftliche und touristische Impulse sowie einen besseren Zugang zu naheliegenden, weiterführenden Schulen.