Am Montagabend fand im Bad Herrenalber Kurhaus eine Bürgerinformationsveranstaltung statt. Foto: Glaser

T.A.S. Vermögensverwaltung und Holding AG will Siebentäler Therme kaufen und drum herum kräftig investieren.

Bad Herrenalb - Wenn die Pläne so realisiert werden, wie vorgestellt, dann stehen Bad Herrenalb rosige Zeiten bevor: Bei der Bürgerinformationsveranstaltung im Kurhaus gab es am Montagabend viel Interessantes zu erfahren.

Freilich waren die Ausführungen zum Rahmenplan für die kleine Landesgartenschau 2017 mit Stadtkernsanierung allein schon – trotz hitziger Temperaturen – einen Besuch der Veranstaltung Wert. Allerdings sorgte die angekündigte Auskunft über das Vorhaben im Bereich Siebentäler Therme/Schweizer Wiese für noch mehr Spannung im Vorfeld.

Nichts Genaues weiß man nicht. Zwar sickerten ein paar Informationen durch, doch nun steht fest: Die T.A.S. Vermögensverwaltung und Holding AG (Schweiz) will die Therme erwerben – und kräftig investieren. Deshalb kauft die Stadt private Grundstücke, die sich im hinteren Bereich der Schweizer Wiese befinden – und veräußert sozusagen alles im Gesamtpaket an den Investor.

An die Siebentäler Therme soll ein Freizeitbad angegliedert werden. Nicht zu vergessen die Wellness- und Saunalandschaft beim Bad. Eine Parkgarage gehört auch zur Planung. Genauso wie ein Hotel (drei Sterne und zwei Sterne plus) mit Tiefgarage auf der Schweizer Wiese. Vorgesehen ist zudem, ein Ärztehaus anzugliedern. Alles soll bis zur Gartenschau realisiert sein.

Davon geht man zwar nicht aus, rein theoretisch kann allerdings das Ganze noch platzen. Bis zur Baugenehmigung sind noch einige formelle Hürden zu überwinden.

Läuft alles nach Plan, kann sich die Kurstadt mit dem Verkauf auf einen Schlag aus der finanziellen Schieflage befreien. Ein zweistelliger Millionenbetrag dürfte sicherlich rausspringen. Und die jährliche Belastung würde wegfallen. Haben doch die Bäderbetriebe, also Freibad und Therme, in den vergangenen Jahren für besonders hohe Defizite gesorgt: 2005: 817.000 Euro, 2009: 1.265.000 Euro, 2013: 900.000 Euro. Energie- und Personalkosten stiegen kontinuierlich. Der Verlust innerhalb der Stadtwerke muss durch den städtischen Haushalt ausgeglichen werden. Übrigens: Das Personal der Therme (circa 28 Beschäftigte inklusive Teilzeitkräfte) soll übernommen werden.

Der Schuldenstand der Stadt liegt derzeit samt Baugebiet Rennberg bei 16 Millionen Euro.

Nicht vergessen darf man – falls alles wie vorgesehen klappt – die neu entstehenden Arbeitsplätze. Das können gut und gerne 500 sein. Und die große Anziehungskraft des Projekts. Das ganze Jahr über will man etwas bieten.

Nebenbei: Über Jahre hinweg klopften Investoren im Rathaus an. Sie wollten das Thermalbad kaufen, Erweiterungen vornehmen, die Attraktivität steigern. Doch nie ist etwas in die entscheidende Phase gegangen. Was oft Enttäuschungen bei Bürgermeister und Gemeinderat verursachte.

Man ging in der Siebentälerstadt nicht intensiv auf Investorensuche. Die T.A.S. Vermögensverwaltung und Holding AG nahm von sich aus den Kontakt mit dem Bad Herrenalber Rathaus auf und ist bereits seit rund zwei Jahren am Ball. Und sie hat bis dato einiges investiert. Ausschlag für die Anstrengungen war die kleine Landesgartenschau 2017.

Kleine Gartenschau und Kernsanierung

Der Gartenschau-Rahmenplan mit Stadtkernsanierung wurde bei der Informationsveranstaltung zu Beginn vorgestellt. Bei der Präsentation des Rathausplatzes waren folgende Stichworte zu erfahren: Erhalt der nördlichen Albufer-anlage; Sitzstufen; "Inseln"-Plattenbelag mit Möblierung; Kleinsteinpflaster-Belag mit Plattenstreifen/Naturstein, farblich angelehnt an Bestandsmaterialien; Hinführung zum Klosterareal. Gezeigt wurde der Bereich der Außengastronomie, geprüft werden soll der Erhalt der Bäume. Zwei Behindertenparkplätze sind geplant, untersucht wird eine Neuerschließung des Rathaus-Zugangs an der Rückseite. Auf die Infrastruktur für Veranstaltungen und die Feuerwehrzufahrt sowie Anlieferung ging man auch ein.

Die Präsentation beinhaltete des Weiteren beim Kurpark die offene Rasenböschung an der Uferseite Parkwiese mit Sitzstufen. Oder die vielfältige, naturhafte Uferseite Waldwiese. Beim Erlebnis Gewässer im Kurpark war zu sehen: Mündungsbecken Uferstufen, Uferterrasse Kurhaus, Entdeckerpfad am Albkanal. Vom naturnahen Ausbau des Südufers und der Änderung des Albverlaufs hörten unter anderem die interessierten Bürger.

Schwerpunkte bei der Gartenschau sind: Klosterbereich (öffentliche Ausstellung/Bürgergarten); Kurpark (Gartenkunst/Wechselflor in zwei Atmosphären); Schweizer Wiese (temporäre Ausstellungsgärten).

Die Parksituation bei der Kurpromenade war ebenfalls ein Thema. So werden Stellplätze für Längsparker und für Senkrechtparker hergerichtet.