In Dobel richten Bauhofleiter Werner Schaible (vorn) und Mitarbeiter Stefan König ein weiteres Schneeräumschild für den möglichen Einsatz. Foto: Schwarzwälder Bote

Wetter: Bauhöfe in Bad Herrenalb und Dobel sind vorbereitet / Wunsch: Verständnis sowie Mitdenken

Einen ersten Vorgeschmack auf den Winter gab es vergangenes Wochenende. Die Bauhöfe in Dobel und Bad Herrenalb trafen erste Vorbereitungen schon etwas länger.

Bad Herrenalb/Dobel. "Ausrücken mussten wir noch nicht letzten Sonntag", sagt der Bad Herrenalber Bauhofleiter Harald Flittner, "aber wir sind froh, dass der neue Unimog noch rechtzeitig geliefert wurde". So heißt es: einarbeiten am Fahrzeug für kurzfristige Einsätze. Herausforderungen sind durch die zahlreichen Steillagen zu bewältigen – sowohl in der Kernstadt als auch in den Höhenorten.

"Es kann sein, in Bernbach oder Neusatz schneit es, aber im Gaistal ist es trocken", so der erfahrene Bauhofleiter. Seit mehr als 40 Jahren arbeitet er für die Stadt, seit 15 in der jetzigen Position. Mit den 16 Mitarbeitern ist die Logistik für die Wintermonate abgesprochen, die Rufbereitschaft eingeteilt. Die Fahrzeuge, Lkw, Schlepper und drei Kommunalfahrzeuge haben den Wintercheck hinter sich. Die Schneezäune an den für Verwehungen anfälligen Stellen im Gaistal oder zwischen Neusatz und Rotensol sind angebracht.

"Mit den Leitstecken warten wir", erklärt Flittner, "bis der Boden weicher ist". Die Winterbeschilderung ist Anfang November an der Reihe, die Salzkisten werden diese Woche vollends ausgebracht. Salz ist vom Vorjahr noch ausreichend in den beiden Silos, zusammen etwa 30 Tonnen. "Seit wir einen Kontingentvertrag mit dem Belieferer haben, erhalten wir verlässlich zu günstigem Preis und kurzfristig bei Bedarf Nachschub."

Kommende Woche wird mit dem Unimog eine Probefahrt entlang bestimmter Strecken gemacht, um sicherzustellen, dass das Lichtraumprofil ausreichend ist – sprich: der Abstand zwischen Grundstücksgrenzen und Gehweg beziehungsweise Straße, was die Wuchsbreite und -höhe von Gehölzen betrifft. "Damit wir bei Schnee zügig und unbeschadet durchkommen", beschreibt Achim Boht, stellvertretender Bauhofleiter, und Flittner ergänzt: "Auch das Parkverhalten bereitet im Winter immer wieder Probleme."

Werden die kommenden Wochen Kälte und Niederschlag angekündigt, rufen Flittner oder Boht die Bereitschaft aus. Dann geht es unter Umständen morgens um 4 Uhr los. "So richtig schlafen kann man in solchen Nächten nicht", geben beide zu. Und es sei stets ein Abwägen – streuen oder nicht: "So ein Winter ist für die Stadt nicht billig!"

Ausreichender Salzvorrat

Den ersten Wintereinsatz gefahren sind bereits die Mitarbeiter des Dobler Bauhofs. Nicht wegen des Schnees am Sonntag, sondern weil die Temperatur in der Nacht auf Montag um null Grad lag: Glättegefahr. "Besprochen haben wir das bereits am Sonntag", gibt Bauhofleiter Werner Schaible Auskunft, "montags ging es dann um 5 Uhr mit zwei Fahrzeugen los". Diese waren am Freitag davor vorsorglich einsatzbereit, der Funktionscheck fand in den Wochen vorher statt. "Für Dinge wie die Leitstäbe hatten wir noch keine Zeit", erklärt der Bauhofleiter, der derzeit nur Mitarbeiter Stefan König als Unterstützung hat – und für mögliche größere Räumeinsätze Unternehmer Karl-Heinz Neuweiler. "Das Problem dieses Jahr", führt Schaible weiter aus: "Wir hatten praktisch keinen Herbst. Durch das milde Spätsommerwetter haben wir die Tage noch für Asphaltarbeiten genutzt. Die Loipenstrecken wurden gemulcht. Laub ist lange noch nicht alles weg."

Jetzt heißt es umstellen auf Wintermodus: Ab kommender Woche wird die Winterbeschilderung installiert. Die Einbahnstraßenregelung allerdings erst, sobald wirklich richtig Schnee liegt, wie Schaible klarstellt.

Ein ausreichender Salzvorrat sei noch vorhanden. Vergangenes Jahr wurden rund 50 Tonnen verbraucht: "Ein normales Jahr." Dabei erläutert der Bauhofleiter das Dilemma: "Wenn einmal kräftig gestreut wurde, bleibt die Straße quasi dauerfeucht. Also muss ständig nachgestreut werden. Zum Glück kam am Montag noch mal Regen nach, der das erste Salz weggespült hat." Die nächsten Wochen ist jetzt natürlich noch die Weihnachtsbeleuchtung dran und "der kleine Skilift muss noch geschwind aufgebaut werden!" "Und wenn entsprechendes Wetter angekündigt wird, stehe ich mal morgens um 3 oder 4 Uhr auf und schaue"", so Schaible: nach Niederschlag, Temperatur und Wind.

Immer das Bestmögliche

Verständnis und Mitdenken statt vorschneller Kritik, das wünschen sich die Bauhöfe von den Bürgern. Selbst versuchten sie immer das Bestmögliche, so Schaible wie Flittner. Wie vor wenigen Jahren, als Eisregen die Region kurzfristig lahm legte. "Natürlich war nicht gleich überall gestreut", so Flittner. "Aber können Sie sich vorstellen, wie wir selbst erst mal zum Bauhof kamen? Mein Kollege Boht von Rotensol herunter! Bei spiegelglatter Fahrbahn. Fast alles zu Fuß. Ich selbst aus der Gaistalstraße zu Fuß mit Socken über den Schuhen, damit ich nicht gerade so weggerutscht bin. Und an Steigungsstücken sogar mal auf allen Vieren!"