Polizeikommissar Achim Backenstos zeigt die freiliegenden Wände im Innern der Dobler Straße 10. Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Bad Herrenalber Polizeiposten wird auf Vordermann gebracht / Künftig auf zwei Ebenen

Sechs Wochen ist es her, dass die Mitarbeiter des Polizeipostens ihr Übergangsdomizil im Bad Herenalber Gartenschauhaus bezogen haben. Seitdem hat sich – trotz Handwerkerferien – einiges getan an der Dobler Straße 10.

Bad Herrenalb. Das Gebäude ist nicht nur komplett eingerüstet, sondern auch fast vollständig entkernt. Im Inneren ist aller Putz von den Wänden, Strom-, Heizungs- und Sanitärleitungen sind entfernt. Was noch steht, ist der Öltank – auch er wird noch demontiert, künftig soll mit Gas beheizt werden.

Geeigneter Putz

An der Außenfassade ist im Erdgeschoss der Sandstein freigelegt, der seiner Witterungsanfälligkeit wegen jedoch wieder verputzt werden wird – mit geeignetem Putz. Die Holzschindeln der Wohnstockwerke bleiben erhalten, sollen aber überarbeitet werden. Das Dach wurde diese Woche in Angriff genommen: Die Ziegel sind runter, die Lattung teilweise auch. Schalung und Sparren bleiben, wie die Dachdecker Auskunft geben.

"Ein kleiner Teil der Möbel ging noch an andere Polizeiposten, der Rest wurde entrümpelt", gibt Polizeikommissar Achim Backenstos Auskunft. Im Wirtschafts- oder Erdgeschoss zeigt er das Podest, auf dem bis vor wenigen Wochen das Notstromaggregat stand. Im nicht einmal 1,50 Meter hohen Zwischengeschoss war der Serverraum für die Computeranlage untergebracht.

Es riecht modrig-feucht, das Sandsteinmauerwerk ist auch innen freigelegt. Backenstos hat mit Stephane Castel von der betreuenden Landesbehörde Vermögen und Bau schon Vor-Ort-Termine absolviert: "Es wird darauf geachtet werden, dass künftig atmungsaktive Putze den Untergründen Rechnung tragen", weiß er daher.

Über das alte Treppenhaus gelangt man dorthin, wo die Postenmitarbeiter bis vor wenigen Wochen saßen – an den Wänden liegen die Gefache, großteils mit Backstein ausgemauert, frei. An der Decke ins zweite Obergeschoss Holz, darüber sind sogar noch Lehmmatten zu erkennen. "Schließlich", klärt Backenstos auf, "war das über 200 Jahre alte, denkmalgeschützte Gebäude einmal das Wirtschaftsgebäude des Forsthauses".

Denkmalschutz redet mit

Ob die Böden, teilweise Holz, bleiben, muss noch entschieden werden. Die Fenster werden alle ausgewechselt, bei den Holz-Klappläden wird der Denkmalschutz wieder ein Wort mitreden: aufarbeiten oder austauschen.

Künftig nutzen die Beamten nicht mehr nur das erste Obergeschoss, sondern auch das darüber liegende zweite, ehemalige Wohnstockwerk. "Auf beiden Ebenen wird es drei Dienstzimmer geben", beschreibt Backenstos. "Hinzu kommen erstmals komfortable Sanitärräume mit einer behindertengerechten Gästetoilette sowie ein Besprechungszimmer."

Barrierefreier Zugang

Ganz neu wird sich der Eingang ins Haus gestalten. Das Erdgeschoss wird gar nicht mehr von außen zugänglich sein. "Der Zugang, auch für uns", erläutert Backenstos, "wird über eine Treppe an der südöstlichen, der Straße abgewandten Seite erfolgen. Dort wird über einen Rollstuhllift in Form einer Hebebühne außerdem ein barrierefreier Zugang geschaffen".

Bis das Gebäude komplett saniert ist, sind eineinhalb Jahre Bauzeit veranschlagt.

Vermögen und Bau Baden-Württemberg zahlt der Stadt Bad Herrenalb Miete, so lange der Polizeiposten im Gartenschauhaus untergebracht ist.

Die Kosten für die dort notwendig gewordenen baulichen Veränderungen trug das Amt Vermögen und Bau Baden-Württemberg.

Sollte die Baumaßnahe an der Dobler Straße länger als geplant dauern, gibt es für die Miete eine Verlängerungsoption.