Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai sitzt noch bis zum 16. Januar 2020 auf dem Chefsessel im Rathaus. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Rathauschef spricht von einer hochattraktiven und lebenswerten Stadt

Bad Herrenalb. Beim Neujahrsempfang am 13. Januar teilte der Bad Herrenalber Rathauschef Norbert Mai offiziell mit, dass er bei der Bürgermeisterwahl im Oktober aus Altersgründen nicht mehr kandidieren wird. Immerhin feiert er am 13. Mai seinen 64. Geburtstag. Deshalb sitzt Mai nur noch bis zum 16. Januar 2020 auf dem Chefsessel des Rathauses. Bis zu seinem Abschied hat er allerdings noch einiges zu tun.

Herr Mai, wie fühlt man sich in seinem letzten "Amtsjahr"?

Die Themen auf meinem Schreibtisch, die zur Erledigung heranstehen, lassen mir kaum Zeit, darüber nachzudenken. Das ist auch gut so. Ein Blick zurück aber zeigt, dass sich in den letzten 15 Jahren in Bad Herrenalb – trotz klammer Kassen – einiges getan hat. Und das gibt mir ein gutes Gefühl.

Was wollen Sie in diesem Jahr auf jeden Fall noch auf den Weg bringen?

Die außerordentlich positive Stimmung unter den Zuhörern während der Gemeinderatssitzung am 30. Januar hat gezeigt, dass die Therme ein unverzichtbarer Teil von Bad Herrenalb ist. Im Kurhaus war der Wille zu spüren, die schwere Aufgabe "Erhalt der Therme" selbstbewusst anzugehen. Die Stadtwerke, der Gemeinderat und ich persönlich werden alles dafür tun, noch in diesem Jahr eine fundierte Konzeption zu erstellen, die die Grundlage für den dauerhaften Erhalt der Therme bildet. Das sind wir unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Gästen schuldig.

Warum sollten sich viele Bad Herrenalber bei der Gemeinderats- und den Ortschaftsratswahlen am 26. Mai aufstellen lassen?

Weil die Mitarbeit im Gemeinderat und den Ortschaftsräten die beste Möglichkeit ist, das Leben in seiner Kommune aktiv und konstruktiv mitzugestalten. Wer verstehen möchte, wie in seiner Kommune Entscheidungen getroffen werden, warum sie getroffen werden und vor allem selber mitentscheiden möchte, soll sich zur Wahl stellen. Die Arbeit im Gemeinderat ist sicherlich nicht immer einfach, dafür aber eine im besten Sinne lohnende Herausforderung.

Und mit wie vielen Kandidaten rechnen Sie bei der Bürgermeisterwahl im Oktober?

Bad Herrenalb hat sich in den vergangenen Jahren zu einer hochattraktiven und lebenswerten Stadt entwickelt. Da Stadtentwicklung ein andauernder Prozess ist und die Stadt großes Entwicklungspotenzial hat, rechne ich mit einer entsprechenden Anzahl geeigneter Kandidaten für die Bürgermeisterwahl.

Auf was freuen Sie sich dieses Jahr als Stadtoberhaupt am meisten?

Ich freue mich auf die vielen Vereinsfeste, auf den Seniorennachmittag und auf die hervorragenden Veranstaltungen, die vom Tourismusbüro organisiert werden. Wie zum Beispiel auf den Kultursommer, die Aufführungen des Sommernachtstheaters, auf den Gartenmarkt, den wir in diesem Jahr zum ersten Mal durchführen werden, und vor allem auf viele Begegnungen mit der Herrenalber Bevölkerung.

Gibt es mittlerweile auch schon Vorfreude auf Aktivitäten, die sie als Pensionär ausüben möchten?

In den ersten Wochen werde ich sicherlich meine neu gewonnene freie Zeit ohne die täglichen Termine genießen. Gemeinsam mit meiner Frau werde ich viel Wandern und mich überhaupt mehr dem Familienleben widmen. Eine besondere Vorfreude verspüre ich darüber, dass wir vielleicht bald Großeltern werden. Alles Weitere lasse ich entspannt auf mich zukommen.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen eine Fee und haben als Schultes plötzlich drei Wünsche frei. Wie würden diese lauten?

Ich würde mir wünschen: 1. Eine breite Unterstützung aus der Bürgerschaft für die Arbeit des Gemeinderats und der Verwaltung. 2. Finanzielle Unabhängigkeit für die Stadt, damit Zukunftsaufgaben zeitnah erledigt werden können. 3. Eine grundsätzlich positive Weiterentwicklung der Stadt mit zufriedenen Einwohnern.