Die Ausstellung im Treffpunkt Baden-Württemberg. Foto: Landschaftserhaltungsverband Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit der Koordinierungsstelle der Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg hat der Landschaftserhaltungsverband Landkreis

Mit der Koordinierungsstelle der Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg hat der Landschaftserhaltungsverband Landkreis Calw (LEV) eine Ausstellung rund ums Thema "Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg – Brückenbauer zwischen Mensch und Natur" organisiert.

Landschaftserhaltungsverbände sind freiwillige Zusammenschlüsse von Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen. Sie beraten, unterstützen und informieren Landwirte und Schäfer, Landkreise, Städte und Gemeinden wie auch interessierte Bürger.

In Baden-Württemberg gibt es mittlerweile 33 Landschaftserhaltungsverbände. Im April 2015 wurde der LEV Landkreis Calw gegründet, dessen Geschäftsstelle sich im Landratsamt Calw befindet und seit November 2015 personell besetzt ist. Der LEV ist zentraler Ansprechpartner bei der Umsetzung von Landschaftspflegemaßnahmen im gesamten Landkreis.

Die wichtigste Aufgabe des LEV ist die Umsetzung von Natura 2000 in den FFH-Gebieten. Dies gelingt durch den Abschluss von Pflegeverträgen gemeinsam mit Landwirten, aber auch durch Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit in den Bereichen Kulturlandschaftserhalt, Landschaftspflege sowie Natur- und Umweltschutz.

Bad Herrenalb. In den Ausstellungsräumen des Treffpunkts Baden-Württemberg auf der Gartenschau in Bad Herrenalb stellte der LEV sich und seine Arbeit vor.

Parallel zur Ausstellung der Landschaftserhaltungsverbände fand eine Ausstellung zum Thema "Gut investiert: Kulturlandschaft in Baden-Württemberg – Förderprogramme für Ländlichen Raum, Landschaft und Landwirtschaft" statt.

Gemeinsam haben die beiden Staatssekretäre Friedlinde Gurr-Hirsch, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), und Andre Baumann, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, die beiden Ausstellungen eröffnet.

Gurr-Hirsch informierte dabei über die aktuellen Förderprogramme des MLR im ländlichen Raum. Staatssekretär Baumann ging in seiner Rede auf die wichtige Bedeutung der Landschaftserhaltungsverbände ein: "Baden-Württemberg verdankt seine Schönheit seinem einzigartigen und vielfältigen Natur- und Kulturerbe. Kulturlandschaften wie Blumenwiesen, Streuobstwiesen und Wacholderheiden haben Landwirte und Schäfer über Jahrhunderte geschaffen. Wir müssen Wege finden, diese Naturschätze zu bewahren. Hierzu bedarf es engagierter Menschen, die für den Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaften einstehen und eine Brücke zwischen der Natur sowie den Landwirten und Schäfern als Bewirtschafter bauen. Diese Menschen finden sich bei den Landschaftserhaltungsverbänden", so Baumann.

Auf verschiedenen Tafeln und im Gespräch mit den Mitarbeitern des Landschaftserhaltungsverbands konnten sich die Besucher über die wichtigsten Themengebiete und Aufgaben des LEV informieren. Beispielsweise wurden die verschiedenen Naturräume im Landkreis Calw vorgestellt und die vielfältige Landschaft sowie deren Entstehung und historische Nutzung nähergebracht.

Die Themen "Offenhaltung" und "Biotoppflege" erläuterten neben dem naturschutzfachlichen Hintergrund auch die wichtige Bedeutung gezielter Pflegemaßnahmen für den Erhalt des typischen Landschaftsbilds und geschützter Lebensräume. Ein besonderes Augenmerk im Landkreis Calw liegt dabei in der Schafbeweidung, da diese für die Entstehung und den Erhalt wichtiger Lebensräume – wie beispielsweise der Wacholderheiden – von zentraler Bedeutung ist. Fotos von bunt blühenden Wiesen waren ein Blickfang für die Besucher, die sich dabei auch über den Umfang und die Lage der Flora-Fauna-Habitate (FFH) im Landkreis Calw informieren konnten. Ergänzt wurden die Infotafeln des LEV Calw durch weitere Poster der umliegenden Landschaftserhaltungsverbände. Außerdem wurden Infos zu sogenannten Problempflanzen im Landkreis vorgestellt. Unter anderem wurde erläutert, welche Probleme zum Beispiel Jakobskreuzkraut, Adlerfarn, Springkraut oder Goldrute verursachen können und wie die Etablierung der genannten Pflanzen verhindert oder deren Auftreten erfolgreich bekämpft werden kann.