Walter Weiß (von links) , Manfred Hädinger, Hauptamtsleiter Johannes Kopp, Helmut Knöller, Achim Dürr, Heiko Duss, Johanna Nofer und Karl Nofer machen mit einer Plakat-Aktion auf die Verschmutzung ihrer Weiden durch Hundekot aufmerksam. Foto: Helbig

Landwirte ärgern sich über Hundebesitzer. Bevölkerung soll mit Plakat-Aktion sensibilisiert werden.

Bad Herrenalb-Neusatz - Mit einer Plakat-Aktion protestieren die Bad Herrenalber Landwirte gemeinsam gegen die Verunreinigung ihrer Wiesen und Weiden durch Hundekot. Denn diese werde immer schlimmer.

Vor allem an bevorzugten Hundeauslaufstrecken auf den Höhenwegen der Ortsteile, der Talwiese im Oberen Gaistal, entlang des Albtalweges oder am Rennberg, sei festzustellen, dass Hunde ihr "Geschäft" auf Weide-, und Wiesenflächen verrichten, oft auch bewusst durch den Hundehalter zugelassen. "Eine Riesensauerei ist das. Einfach ekelhaft", wettert Heiko Duss vom Schwalbenhof.

Und nicht nur das, denn durch den Hundekot im Futter können Krankheitserreger auf die Nutztiere übertragen werden. Man wolle nicht alle Leute über einen Kamm scheren, aber es sei deutlich zu sehen, dass die Verschmutzung zunehme. Dem müsse man entgegentreten, sagt Duss. Er verweist darauf, dass während der Vegetationszeit das Betreten der landwirtschaftlich genutzten Flächen gesetzlich verboten ist.

Karl Nofer, dessen Rinder, Ziegen und Schafe im Gaistal weiden, regt an, die Stadt solle doch zusammen mit den Hundesteuerbescheiden ein Informationsschreiben verschicken. Darin könne auch gleich auf die Leinenpflicht im Innenstadtbereich und die Pflicht zum Entfernen der Notdurft für Hundehalter hingewiesen werden.

Lernprozess in Gang setzen

Das Ordnungsamt werde künftig auch vermehrt kontrollieren, sagt Hauptamtsleiter Johannes Kopp. "Bei der Leinenpflicht gehört der Hebel angesetzt", pflichtet Duss bei. Ein Großteil der Leute kümmere sich aber um die Hinterlassenschaften ihrer Hunde. "Schwarze Schafe" könne man nur durch hohe Bußgelder dazu bringen, sich ordnungsgemäß zu verhalten. Man müsse einen Lernprozess in Gang setzen, ähnlich wie beim Rauchverbot, so Hauptamtsleiter Kopp. "Und die Leute immer wieder auf die Problematik hinweisen."

Mit den neuen Hinweisschildern, die jetzt entlang der beliebten Spazier- und Wanderwege aufgestellt werden, wollen die Landwirte an den Ordnungssinn der Hundehalter appellieren. Diese sollen dafür sensibilisiert werden, dass der Futterkreislauf durch Hundekot stark belastet und die Gesundheit der Tiere gefährdet wird.

Pferde, Rinder, Ziegen und Schafe weiden auf den Wiesen rund um Bad Herrenalb. Mit der Landschaftspflege durch Beweidung der Talauen leisten die Landwirte einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft. Denn ohne die Beweidung würden die Talauen über kurz oder lang zuwachsen. Für den vorbildlichen Zustand seiner Flure ist Bad Herrenalb schon mit dem Kulturlandschaftspreis ausgezeichnet worden.