Das Einfamilienhaus ist vorerst nicht mehr bewohnbar. Foto: Kreisfeuerwehrverband Calw/ Udo Zink

Enorme Hitze. Feuerwehr mit zwölf Fahrzeugen vor Ort. Sachschaden rund 200.000 Euro.

Bad Herrenalb-Neusatz - Ein Kaminbrand im Bad Herrenalber Stadtteil Neusatz dehnte sich am Sonntagnachmittag zum offenen Dachstuhlbrand aus. Die Feuerwehren aus Bad Herrenalb, Dobel und Bad Wildbad waren im Einsatz. Die Bewohner konnten sich selbst retten.

Gegen 14 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Herrenalb zu einem Kaminbrand in die Calwer Straße im Ortsteil Neusatz alarmiert. Der Kamin war wohl nicht mehr frei und somit wurde als Erstmaßnahme versucht, mit einem Kaminfegerwerkzeug den Abzug wieder zu gewährleisten, teilte Zink, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Calw, mit. Dies gelang aber nur teilweise, und somit wurde der Kamin weiter "thermisch beaufschlagt", er erhitzte sich also immer weiter. Dies hatte zur Folge, dass sich in der Umgebung des Kamins brennbare Materialien entzündeten und wenig später das Dachgeschoss brannte.

Aufgrund der sehr hohen Brandlast, also viel brennbarem Material, hatten die Einsatzkräfte große Schwierigkeiten, an die Brandherde zu gelangen und diese zu löschen. Zwischenzeitlich dehnte sich der Brand zu einem offenen Dachstuhlbrand aus.

Mit bis zu fünf Trupps gleichzeitig im Haus

Zu Spitzenzeiten waren bis zu fünf Feuerwehrtrupps der Feuerwehren Bad Herrenalb und Dobel gleichzeitig unter "umluftunabhängigem Atemschutz" im Haus mit den Löscharbeiten betraut. Sie hatten alle Hände voll zu tun, um die Brandnester in der Brandlast zu finden und abzulöschen.

Die Feuerwehr Bad Wildbad wurde ebenfalls alarmiert und legte eine unabhängige Leitung von Dobel nach Neusatz, um die Löschwasserversorgung zu gewährleisten. In der Folge musste die rechte Dachhaut des Gebäudes geöffnet werden, um sicher zu gehen, dass sich keine Brandnester unter den Ziegeln mehr befanden. Danach galt es, die Brandlast zu entfernen und in Containern abzutransportieren.

Der Calwer Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide eilte zum Einsatz, um die Einsatzleitung zu unterstützen. Auch der Gerätewagen der Feuerwehrwerkstatt des Landkreis Calw wurde alarmiert und versorgte die Atemschutztrupps mit ausreichend Atemschutzflaschen- und Geräten.

Ebenfalls machten sich die Bürgermeister von Bad Herrenalb und Dobel, Norbert Mai und Christoph Schaack, ein erstes Bild von den Löscharbeiten. Der Bauhof von Bad Herrenalb streute die Einsatzstelle immer wieder ab, da durch Temperaturen um den Gefrierpunkt die Unfallgefahr für die Einsatzkräfte immer größer wurde.

Die Feuerwehren Bad Herrenalb, Dobel und Bad Wildbad waren mit rund 70 Einsatzkräften und zwölf Fahrzeugen vor Ort. Der DRK-Ortsverein Bad Herrenalb/Dobel waren mit neun Kräften und drei Fahrzeugen vor Ort und versorgten die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. Ebenso waren der Polizeiposten Bad Wildbad, die NetzeBW und ein Kaminkehrer im Einsatz.