Cornelia Dürrfeld, Präsidentin des Clubs Bad Herrenalb/Gernsbach, übergibt die Spende an das Ehepaar Sternemann (Madame-Ilsa Foundation). Foto: Tobisch-Kohlbecker Foto: Schwarzwälder Bote

Soroptimist: Bildungschance für marokkanische Mädchen

Sie wohnen in den ärmlichen Dörfern und Gehöften in der Region im Dreieck zwischen Agadir, Taroudant und Marrakesch. In der trockenen und heißen Vorgebirgszone des marokkanischen Anti-Atlas. Die Wege der Kinder aus den Dörfern in die kleine Stadt Amskroud sind lang und beschwerlich.

Bad Herrenalb. 180 Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren aus diesen armen ländlichen Gebieten haben dank der Association Dar Taliba das Glück, eine weiterbildende Schule oder das Gymnasium in Amskroud zu besuchen.

Das Mädchen-Internat ist weit von europäischen Standards entfernt, doch immerhin hat jedes Mädchen zwei Quadratmeter Fläche als Privatsphäre. Sie schlafen in Doppelstock-Betten in einem großen Saal, der auch zugleich Lernort ist – übrigens auch für computerunterstütztes Lernen. Computer wie der gesamte Betrieb benötigen Energie, eine in dieser Region nahezu unbezahlbare Ressource, wie Karl-Heinz Sternemann aus Bühl beim monatlichen Clubabend des Soroptimist International Bad Herrenalb/Gernsbach berichtet. Er ist der Ansprechpartner Deutschland für die Madame-Ilsa Foundation gUG, einer kleinen gemeinnützigen Unternehmergesellschaft, deren Mitarbeiter ehrenamtlich ohne Kostenerstattung arbeiten. "Die sozialen, nichtstaatlichen Organisationen in Marokko müssen einen bedeutenden Anteil ihres Spenden-Budgets für die minimalste Energieversorgung ausgeben. Ziel der Foundation ist es, in verschiedenen Projekten saubere und bezahlbare Energie zur Verfügung zu stellen."

Inklusive Batteriespeicher

Der Club Bad Herrenalb/Gernsbach unterstützt diese bemerkenswerten Aktivitäten der Foundation mit 2000 Euro. Zusammen mit den Spenden des Vereins Cents-for-help der Bosch Mitarbeiter und der Forschungsgesellschaft IRESEN, Rabat, kann nun Ende 2019 eine Sechs- "Kilowatt peak"(kWp)-Solaranlage mit Batteriespeicher auf den Gebäuden des Internats installiert werden. Damit steht nicht nur elektrische Energie für Licht und Computer zur Verfügung, sondern auch für Waschmaschinen, Kühlschränke und Gefriertruhen. Außerdem werden Systeme für heißes Wasser in der Küche und für die Duschen eingerichtet. Backofen und eine elektrische Kochplatte können ebenfalls angeschlossen werden.

Zusätzliche Lehrkraft

Für die Einsparung von 300 Euro Stromkosten kann so zum Beispiel eine zusätzliche Lehrkraft eingestellt werden; die rund 50 Euro weniger Kosten für Gas helfen das Ernährungsangebot mit Obst und Gemüse zu erweitern.

Dass solche Club-Spenden überhaupt möglich werden, dafür sorgen die Erlöse aus den Soroptimist Basaren. Der jüngste fand am 9. und 10. November im Gemeindehaus St. Josef in Gaggenau statt.

Die Initiative der Madame-Ilsa-Foundation gUG arbeitet mit der Hochschule Offenburg und Universitäten in Marokko zusammen, um für Bildungsangebote und Konzepte sowie nachhaltig erzeugte Energie und deren effizienten Nutzung zu sorgen.

Die länderübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit und der gegenseitige Austausch sind für die jungen Studenten eine Herausforderung und gleichzeitig eine große Chance.