Das "Kesselhaus" stand in der Sitzung des Technischen Ausschusses im Fokus. Foto: Kugel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Textilfachmarkt beschäftigt Technischen Ausschuss

Bad Herrenalb. Grundsätzlich hat der Technische Ausschuss in Bad Herrenalb nichts gegen einen Textilfachmarkt beim "Kesselhaus" des früheren Sägewerks Theurer. Er begrüßt einen solchen Schritt. Das kristallisierte sich in der Sitzung am Mittwoch heraus.

Gebäude steht leer

Wie berichtet, handelte es sich um eine Bauvoranfrage. Die Verwaltung führte in der Vorlage aus, dass das "Kesselhaus" viele Jahre an einen Einzelhändler verpachtet worden sei. Mittlerweile stehe das baufällige Gebäude leer. Es solle bis zur Decke über dem Untergeschoss kontrolliert zurückgebaut werden.

Großflächige Einzelhändler

Nach Räumung der Flächen sei geplant, "einen eingeschossigen Neubau mit flachgeneigtem, extensiv bepflanztem Pultdach auf der Erdgeschossfläche unterzubringen". Das geplante Nutzungskonzept mit Ansiedlung eines Textilfachmarktes fungiere als Gelenk zwischen den angesiedelten großflächigen Einzelhändlern Rewe-Filiale, Penny-Markt sowie Rossmann-Drogeriemarkt und arrondiere das Gesamtareal.

Mit Blick auf den Bauantrag müssten freilich die Anregungen und Bedenken berücksichtigt werden, so die Aussage des Ausschusses. Der Architekt solle zudem in einer Sitzung einen fachlichen Vortrag halten. Das fasste Bürgermeisterstellvertreter Christian Romoser, der die Sitzung leitete, zusammen.

Verdolung ein Thema

Zuvor meldeten sich einige Stadträte zu Wort. Stadtbaumeister Reimund Schwarz stellte das Projekt vor, dabei erinnerte er an den verdolten Dobelbach an dieser Stelle.

Stefan Hahne (BF-BHA) regte an, das Denkmalamt einzuschalten. Die Türme bezeichnete er als erhaltenswert. Hahne sprach von einem Industriedenkmal.

Michael Theis (GL) meinte, sich – wie Romoser – daran zu erinnern, dass sich in Sachen Denkmalschutz in der Vergangenheit nichts getan habe. Als Alternative sei deshalb überlegenswert, das Gebäude farbig hervorzuheben. Zudem regte er an, die Verdolung zurückzubauen. Wegen des Textilfachmarkts stellte sich die Frage, ob die Firma sich an die ökologischen Standards halte.

Lösung finden

Stadtbaumeister Schwarz erklärte: Die Verdolung sei hier bestimmt schon seit 100 Jahren vorhanden. Bislang habe sich noch niemand daran gestört. Reinhard Domke (BF-BHA) schlug vor, der Ausschuss solle eine Ortsbesichtigung machen. Mit dem Architekten könne dann gemeinsam eine Lösung gefunden werden. Klaus Lienen (CDU) wies darauf hin, dass es sich um ein Nahversorgungszentrum handle. Wenn der Textil-Discounter "KiK" vorgesehen sei, habe er aber seine Probleme. Wobei der Stadtkämmerer erklärte, dass es sich um ein anderes Unternehmen handle. Wolfhart König (UBV) bezeichnete das "Kesselhaus" ein städtebildprägendes Gebäude. Es könne auffällig schön hergerichtet werden. Auch er sprach von einem Industriedenkmal.

Sitzungsleiter Romoser informierte zum Ende der Sitzung, dass der Technische Ausschuss in einer nicht öffentlichen Sitzung beschlossen habe, ein "Bokimobil" (Kommunalfahrzeug) für knapp 80 000 Euro zu kaufen.