Die Bad Herrenalber Gartenschau lockte vom 13. Mai bis 10. September 398 042 Besucher an. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gartenschau: Stadträte ziehen ein positives Fazit / Veranstaltungen und ehrenamtliches Engagement weiterführen

121 Tage lang standen alle Zeichen auf "Blütentraum und Schwarzwaldflair". Das ist inzwischen drei Monate her. Kurz vor Jahresende wird es Zeit Bilanz zu ziehen und zu überlegen, wie auch im neuen Jahr von der Gartenschau profitiert werden kann.

Bad Herrenalb. Im Gemeinderat ist man sich weitgehend einig: Die Gartenschau war ein voller Erfolg.

"Wir hatten einfach einen super Sommer", schwärmt Christian Romoser, Fraktionsvorsitzender der CDU, auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Er könne kein Haar in der Suppe finden und zeigte sich begeistert von den Herrenalber Gastgebern, die für eine Gemeinde dieser Größe eine bemerkenswerte Veranstaltung auf die Beine gestellt hätten.

Ähnlich sieht das Markus Merkle von den Freien Wählern (FW), der besonders das bürgerschaftliche Engagement hervorhebt. Die Gartenschau habe sicher auch einen Image- und Infrastrukturgewinn gebracht.

Positive Stimmung

"Es war ein ganz neues Erlebnis, dass Bad Herrenalb eine so lebendige Stadt sein kann", so Michael Theis von der Grünen Liste (GL) mit Blick auf die gut besuchten Veranstaltungen der Gartenschau. Schon mit der Eröffnungsfeier sei die Stimmung der Bevölkerung ins Positive gekippt.

Auch Otto Greul, Fraktionsführer der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV), zieht eine positive Bilanz: "Bei der Gastronomie und beim Verkehr hat es anfangs etwas geholpert, aber das konnte schnell behoben werden."

Reinhard Domke, der die Fraktion des Bürgerforums Bad Herrenalb anführt, wollte sich hingegen nicht zum Thema Gartenschau-Bilanz äußern.

Sehr zufrieden sind die Ortsvorsteher der Teilorte Bernbach, Neusatz und Rotensol. "Wir können nur dankbar sein, dass wir den Zuschlag für die Schau erhalten haben", meint Dietmar Bathelt, Ortsvorsteher von Neusatz. Natürlich könne man immer etwas verbessern, aber es sei definitiv etwas Bleibendes geschaffen worden.

Das sei auch in Rotensol so, berichtet Ortsvorsteher Hermann Schneider. "Durch unsere Vertretung auf der Gartenschau konnten wir viele Besucher gewinnen." Außerdem hätten sich Bürgerprojekte gegründet und der Ort sei begrünt und bepflanzt worden.

Geld sowie Personal nötig

Klaus Lienen, Ortsvorsteher von Bernbach, freut sich über den frischen Wind, den der Gartenschau-Sommer nach Bad Herrenalb gebracht habe. "Jetzt müssen wir aber aufpassen, dass wir nicht wieder in den Dornröschenschlaf fallen." Dazu sei es nötig, weiterhin Geld in die Hand zu nehmen, um auch im neuen Jahr wieder bestimmte Veranstaltungen in der Kurstadt anbieten zu können.

Sein Parteikollege Romoser sieht das ebenso: "Wir müssen jetzt mutig sein und weiter nach vorne gehen." Er habe den Eindruck, dass die Bevölkerung das auch erwarte. Dafür müsse die Stadt versuchen, weiterhin Personal zu stellen. "Wie die Bürgerschaftsprojekte gezeigt haben, gibt es eine riesige Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement", so der Christdemokrat.

Es müsse aber jemand da sein, der sich um die Koordinierung kümmere. Greul findet außerdem, dass sich die Gastronomie und die Stadtentwicklung neu ausrichten müsse. Beispielsweise die Entwicklung der Innenstadt rund um das Kloster müsse weiter vorangebracht werden.

Auch Merkle sieht im ehrenamtlichen Engagement und in weiteren Veranstaltungen den Schlüssel, um den Schwung der Gartenschau mitzunehmen.

Bürgerprojekte pflegen

"Wir müssen tatsächlich aufpassen, dass wir jetzt nicht in ein Loch fallen", warnt Theis. Dazu müsse man überlegen, wie auch in den nächsten Jahren, weniger kostenintensive, aber dennoch interessante Veranstaltungen organisiert werden könnten.

Ortsvorsteher Schneider möchte die gute Stimmung erhalten, indem er die neu entstandenen Bürgerschaftsprojekte pflegt. "Wir sollten auch dafür sorgen, dass in den Ortsteilen über das Jahr ein buntes Programm geboten wird."

Wenig optimistisch sieht diese Pläne Reinhard Domke vom Bürgerforum Bad Herrenalb: "Es wird schwierig den Schwung beizubehalten." Es gebe nämlich einige in Bad Herrenalb, denen man es nicht recht machen könne, meint der Stadtrat.