Der Lärmschutzwall in der Nähe der Friedhofsbrücke an der B 27/33. Deutlich ist der vorbeifahrende Lkw durch das Gebüsch zu erkennen. Der Wall hat sich hier vermutlich gesenkt, eigentlich müsste er wieder aufgeschüttet werden, dies ist auch die einzige Handhabe. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Heinrich Glunz ärgert sich über die Vorgaben / Wall senkt sich

Bad Dürrheim (wst). "Der Lärmaktionsplan ist Schall und Rauch ohne jegliche Wirkung." Der Ärger über den Lärmaktionsplan war Heinrich Glunz in der Gemeinderatssitzung deutlich anzuhören, denn man beschäftige sich "mit einem Bericht, der nichts bringt". Vorangegangen waren die Ausführungen von Wolfgang Wahl vom Büro Trans Rapp AG aus Freiburg, der verdeutlichte, dass der Gemeinde im Grunde genommen die Hände gebunden sind.

Aus diesem Grund tat man sich im Gemeinderat auch schwer mit der Abstimmung. Man konnte den Bericht zwar nur zur Kenntnis nehmen und die Verwaltung damit beauftragen, die öffentliche Beteiligung durchzuführen, die Frage war aber: Wenn man dies nun so akzeptiert, hat man denn überhaupt noch irgendeine Möglichkeit, auf die Durchführung von verbesserten Lärmschutzmaßnahmen, wie sie beispielsweise von den Anwohnern im Wohngebiet auf Höhe der Friedhofsbrücke gefordert wird?

Rein rechnerisch sind in den beiden Lärm- und Erschütterungsstufen (LUBW) 65 Dezibel ganztags und 70, beziehungsweise 60 Dezibel nachts (22 bis 6 Uhr) keine Personen betroffen. Nun ist Lärm ja aber auch eine subjektive Wahrnehmung, die von jedem anders empfunden wird. Anhand der reinen Berechnungen wurden aus dem kommunalen Lärmaktionsplan von 2016 verschiedene kleine Maßnahmen umgesetzt. So beispielsweise das Tempolimit auf der B27/33, das von Donaueschingen her kommend vor der großen Ampelkreuzung von 80 auf 60 reduziert wurde oder auch die Geschwindigkeitsreduzierung die Hirschhalde hinauf, deren Lärm direkt ins Kurgebiet schallt.

Wenig Chancen hat man bekanntlich jedoch auf den Bau eines zusätzlichen Lärmschutzes an besagter Kreuzung der Bundesstraße. Aber eventuell doch eine Möglichkeit, nochmals einen Vorstoß zu unternehmen.

Der Wall hat sich an manchen Stellen gesenkt und im Grunde ist der Erbauer – in dem Fall das Regierungspräsidium – in der Plicht, den Wall wieder in den Ursprünglichen Zustand zu versetzen. Dies ist laut Wahl die einzige Möglichkeit, die es aktuell gibt. Ansonsten lägen die Hürden sehr hoch, wenn man eine Verbesserung wünsche. Insgesamt ruft das Ganze jedoch Unverständnis bei Heinrich Glunz hervor, vor allem mit Blick auf die "monumentale" Lärmschutzwand bei Hüfingen.