Ein Unbekannter hat einer Katze in Öfingen schwere Verletzungen zugefügt. (Symbolfoto) Foto: pixabay

Tier kehrt mit blutenden Verletzungen in Öfingen nach Hause zurück. Polizei sucht Zeugen.

Update: Offenbar wurde die Katze nicht Opfer eines Tierqälers, sondern war unter ein Auto gelaufen. Dies teilte die Polizei einige Tage nach diesem Artikel mit.

Bad Dürrheim-Öfingen - Ein grausiges Bild bot sich den Haltern einer Katze: Als ihr Tier nach Hause zurückgekehrt war, war es ein Schatten seiner selbst: Unbekannte hatten dem Tier den Schwanz abgeschnitten und es auch darüber hinaus schwer verletzt.

Tierfreunden stockt der Atem: Geht in Öfingen ein Katzenhasser um, der zu solch einer grausigen Tat im Stande ist?

Für Polizeisprecher Herbert Storz vom Polizeipräsidium in Konstanz jedenfalls steht fest: "Es muss ein unmöglicher Sadist sein!" Der Täter habe dem Tier den Schwanz abgeschnitten. Doch damit nicht genug: Er habe der Katze im Intimbereich viele blutende Wunden zugefügt. Ähnlich wie man es aus Berichten von Pferderippern kenne, habe der Unbekannte im Genitalbreich des Tieres mehrere Ausschnitte vorgenommen.

Die Tat liegt bereits über eine Woche zurück, soll am 20. April passiert sein, und wurde erst am vergangenen Montag bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Geschehen sein soll die Tat am helllichten Tage. "Die Katze ging tagsüber aus dem Haus, etwa gegen 13 Uhr soll das gewesen sein", berichtet Herbert Schwarz, was die Tierhalter den Polizisten des Polizeipostens in Bad Dürrheim berichtet haben. Abends um 21.15 Uhr kehrte die Samtpfote dann nach Hause, in die Haugenrainstraße, zurück – ohne Schwanz und schlimm geschändet.

Ähnliche Fälle in jüngerer Zeit in Bad Dürrheim oder gar in Öfingen sind beim Polizeipräsidium in Konstanz nicht bekannt. Zurückliegend jedoch kam es immer wieder zu Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, bei welchen Katzen die Leidtragenden waren – in Bad Dürrheim ebenso wie in der Region.

In der Region schockierten schon viele Taten

Im Oktober 2016 beispielsweise fiel eine Katze einem brutalen Tierquäler zum Opfer: Tagelang war das Tier vermisst worden, letztlich wurde sie vor der Hofeinfahrt aufgefunden – jemand hatte Kopf, Bein und Schwanz amputiert. Im selben Jahr schoss in Unterbaldingen mit einer Luftdruckwaffe auf die Katze einer 83-jährigen Seniorin – das Projektil musste operativ aus dem rechten Oberschenkel entfernt werden. 2012 wurden in Villingen-Schwenningen in einem Wohngebiet zwei Katzen übel malträtiert – sie waren offenbar, so ein Tierarzt später, mit einem Stock derart verdroschen worden, dass sie schlimmer Verletzungen an Maul und Schnauze davontrugen und kaum noch fressen konnten. 2017 wurde in Villingen Kater Willi verstümmelt – ein Unbekannter schlitzte ihm den Bauch auf und trennte den Schwanz ab. Im Folgejahr, ebenfalls in Villingen, erlitt eine andere Katze genau dasselbe Schicksal – auch sie wurde, martialisch getötet aufgefunden.

Auch wenn die Chancen, den Täter zu finden, nicht riesig sind – beim Polizeiposten in Bad Dürrheim wird mit Hochdruck ermittelt und hofft man nun auf Hinweise, die zur Ergreifung des Tierschänders führen könnten, der der Katze in Öfingen die Verletzungen zugefügt hat.

Mögliche Zeugen sollen sich melden

Der Polizeiposten Bad Dürrheim hat ein Ermittlungsverfahren wegen eines Vergehens gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. Personen, die der Polizei sachdienliche Hinweise zur Klärung dieser Straftat geben können, werden gebeten, sich unter Telefon 07726/93 94 80, zu melden.