Zwei Maßnahmen sollen in der Kläranlage Kötachtal im näch­sten Jahr realisiert werden, die vom Ingenieur Jochen Molitor (Mitte) den Mitgliedern der Verbandsversammlung vorgestellt wurden. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Abwasser: Mehrere Investitionen für bessere Reinigung geplant

Bad Dürrheim. Der Zweckverband Abwasserreinigung Kötachtal hat bei seiner Verbandsversammlung den Bau einer Überschussschlammeindickung sowie die Erneuerung der technischen Ausstattung des Sandfangs beschlossen. Die mit 1,1 Millionen Euro veranschlagten Maßnahmen sollen in 2019 realisiert werden.

Beim Ortstermin in der Kläranlage erläuterte Jochen Molitor vom Ingenieurbüro SAG die geplanten Vorhaben und deren Funktion. Da im Klärwerk keine maschinelle Überschussschlameindickung (MÜSE) vorhanden ist, wird der entstehende Rücklaufschlamm mittels Pumpe der Vorklärung zugeleitet und zusammen mit Primärschlamm der Faulung zugeführt. Aufgrund dieser Betriebsweise werde jedoch eine zu geringe Menge Überschussschlamm abgezogen, erklärte Molitor. Eine deutliche Verbesserung bringe eine MÜSE, die in einem separaten Gebäudeanbau untergebracht werden soll.

Um die erforderlichen Umgebungsbedingungen zu schaffen, sei der Anbau an das Betriebsgebäude zur Frostsicherung mit einer Heizung erforderlich. Ebenso die Ausstattung der Dünnschlammleitung im Freien mit einer Begleitheizung. Unter dem Strich dienen die Maßnahmen der Stabilisierung der Einleitung in die Kötach. Erneuern möchte man die technische Ausstattung des in den 80er Jahren erbauten belüfteten Sand- und Fettfangs. Hier soll der Räumer samt Sandbeförderung und Antriebssystem erneuert werden.

Mittels einer Tauchpumpe wird zukünftig das Sand-Wasser-Gemisch in eine neben dem Becken befestigte Sandlaufrinne gefördert, die an einen Sandwäscher angeschlossen ist. In diesem werden die organischen Bestandteile vom Sand getrennt, wodurch der Sand auf einer Deponie entsorgt werden kann. Punktuell wird das Sand- und Fettfangbecken betonsaniert. Was die Kosten der Maßnahmen anbelangt, ergeben sich Abweichungen von der in 2015/2016 erstellten Berechnung.

Für die MÜSE, inklusive dem Gebäudeanbau, Maschinen und Technik, sowie der in den letzten Jahren eingetretenen Preissteigerung von 20 bis 25 Prozent müsse man mit Kosten von 622 000 Euro rechnen. Für die technische Erneuerung des Sandfangs wurden seinerzeit 431 000 Euro veranschlagt, nach dem derzeitigen Stand sind 498 000 Euro einzuplanen.

Der 1976 gebildeten Verbandsversammlung gehören als Vorsitzender Bürgermeister Walter Klumpp aus Bad Dürrheim und Jürgen Roth aus Tuningen an. Beide Gemeinden entsenden jeweils fünf weitere Verbandsmitglieder. Durch den Zweckverband werden seit der 1979 erfolgten Inbetriebnahme der Kläranlage Kötachtal die Bad Dürrheimer Stadtteile Sunthausen, Biesingen, Öfingen, Oberbaldingen und Unterbaldingen, ein Teilbereich von Hochemmingen sowie die Gemeinde Tuningen entsorgt. Aus den Stadteilen werden die Abwässer von 4400 Einwohnern der Kläranlage zugeleitet. In der Gemeinde Tuningen von knapp 3000 Bürgern.