Beim neuen Wasserwerk investiert das Land Baden-Württemberg mit. 1,176 Millionen Euro gibt es als Zuschuss. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder Bote

Wasserwerk: Förderbescheid liegt vor / Für Ministerium ein Modellprojekt

Bad Dürrheim. Das Land beteiligt sich am Neubau eines gemeinsamen Wasserwerks für Bad Dürrheim und Brigachtal mit mehr als 1,176 Million Euro, beantragt waren im Oktober 2019 1,42 Millionen Euro – somit hat Bad Dürrheim fast die volle beantragte Summe bekommen. Die gesamten Bauarbeiten sind mit 8,27 Millionen veranschlagt, auf die Stadt Bad Dürrheim entfallen sechs Millionen Euro und auf die Gemeinde Brigachtal 2,27 Millionen Euro. Umweltminister Franz Untersteller: "Wir sichern damit die Versorgungssicherheit von Trinkwasser in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels."

"Die angestrebte interkommunale Zusammenarbeit entspricht dem Leitbild Zukunftsfähige Trinkwasserversorgung des Landes", erklärt der Minister. Und weiter: "Wir sichern so nicht nur die Qualität des Trinkwassers, sondern tragen auch zur Versorgungssicherheit in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels bei."

Denn Kooperationen über Gemeindegrenzen hinweg ermöglichten die zukunftssichere Nutzung ortsnaher Wasservorkommen. "Die Bürgerinnen und Bürger aus Bad Dürrheim und Brigachtal können sich also über eine dauerhafte strukturelle Verbesserung ihrer Trinkwasserversorgung freuen", hob Untersteller hervor.

Anlage mit verbesserter Wirtschaftlichkeit

Zum neuen Wasserwerk Schabelwiesen gehören künftig zwei Reinwasserbehälter mit je 250 Kubikmetern und zwei Zwischenbehälter mit je 200 Kubikmetern. Inklusive gemeinsamer Aufbereitung und Enthärtung – die allerdings nicht Bestandteil der Förderung ist. "Der Bau dieser hochmodernen Anlage verbessert die Wirtschaftlichkeit, steigert die Effizienz und Leistungsfähigkeit und erzielt zusätzlich Synergieeffekte, weil geringere Betrieb-, Wartung,- Unterhaltung,- und Finanzierungskosten anfallen", sagte Untersteller.

Die neue Verbundleitung zwischen Bad Dürrheim und Brigachtal geht auf eine Handlungsempfehlung der Studie "Entwicklung eines modellhaften Strukturkonzeptes zur Anpassung der Wasserversorgung an den Klimawandel und dessen Umsetzung in den Landkreisen Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen" des Technologiezentrums Wasser in Karlsruhe zurück. Finanziert wurde sie über das Forschungsprogramm "Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg" (Klimopass) des Umweltministeriums. "Dieses Projekt hat für uns Modellcharakter", kommentiert der Umweltminister, "wir wollen in den nächsten fünf Jahren eine landesweite Erhebung der Wasserversorgung ähnlich wie im Schwarzwald-Baar-Kreis in Angriff nehmen, den sogenannten Masterplan Wasserversorgung." Daraus resultieren Handlungsempfehlungen, um die Wasserversorgung langfristig zu verbessern und zukunftssicher aufzustellen.

Weitere Informationen: Mehr zur Trinkwasserversorgung Land und zu Klimopass finden Sie im Internet unter https://um.baden-wuerttemberg.de, Stichwort in der Suche ist Klimopass.