Kommunalwahl 2019: Vorbereitungen für die Gemeinderatswahl / Parteivorsitzender für CDU gesucht

Die Zeit für die Ortsverbände der Parteien läuft. Seit dem 20. August können die Wahlvorschläge zur Kommunalwahl eingereicht werden. Die Verantwortlichen sind auf Kandidatensuche, doch spätestens am 28. März 2019 muss die Liste komplett sein.

Bad Dürrheim. Die Kommunalwahl in Baden-Württemberg am Sonntag, 26. Mai 2019, dürfte in Sachen Stimmvergabe für den Wähler eine der schwierigsten sein, die es gibt, da man sehr viele Stimmen hat, die man aber auch nicht alle vergeben muss. Doch bis jeder wahlberechtigte Bad Dürrheimer seine Kreuze machen kann, haben die Ortsverbände einiges an Arbeit vor sich, sie müssen erst Kandidaten finden, die bereit wären, überhaupt in den Gemeinderat zu gehen und ein Mandat auszuführen. Das ist nicht ganz so einfach.

Änderungen bei der CDU

CDU-Fraktions-Chef und Ortsvereinsvorsitzender Heinrich Glunz gibt unumwunden zu, dass die Bereitschaft nicht sehr groß sei, sich im Gemeinderat zu engagieren. Er sieht zwei Gründe dafür: Die ehrenamtliche Tätigkeit ist zeitintensiv sowie nervenaufreibend und man sei als Gemeinderat in verantwortlicher Position. Mit Blick auf die Abläufe der vergangenen Monate sagte er, dass das Umfeld die Arbeit immer kritischer begleite, was jedoch auch legitim sei. "Die Rahmenbedingungen haben sich geändert." Eine Personalie steht jedoch fest: Monika Link, ein engagiertes und bei den Bürgern beliebtes Gemeinderatsmitglied, wird aus persönlichen Gründen 2019 nicht mehr antreten. Sie möchte nach vielen Jahren im Rat Jüngeren Platz machen.

Ändern wird sich voraussichtlich im CDU-Ortsverband jedoch einiges. Als Heinrich Glunz im November 2016 zum Fraktions-Chef auch das Amt des Vorsitzenden übernahm, war dies nicht ganz so geplant. Zuvor hatte Joachim Limberger als Vorsitzender hingeworfen, da er der Wohnbauentscheidungen der Fraktion nicht mehr folgen wollte, anschließend auch Barbara Fink, die aufgrund der Vorkommnisse zur CDU-Landtagskandidatur von ihren Parteikollegen enttäuscht war. Glunz sieht jedoch eine Personalunion der beiden Ämter Fraktions- und Parteivorsitz als nicht zielführend an und will letzteres abgeben, da aus dem Ortsverband Impulse für die Fraktion kommen soll. Aus diesem Grund dreht die CDU gerade das große Kandidatenrad. Licht auf den künftigen Weg soll eine Sitzung in den kommenden Wochen bringen und die Mitgliederversammlung am 24. Oktober. Für die Gemeinderatswahl will man für die Kernstadt alle 13 Listenplätze voll bekommen und wieder in den Ortschaftsräten gut vertreten sein.

Die Freien Wähler stehen nach Angaben von Fraktions-Chef Günter Tschida noch ganz am Anfang ihrer Kandidatensuche, sie haben erst in den kommenden Wochen eine Besprechung, bei der es um den Wahlkampf und die Kandidatenliste geht.

SPD will vorankommen

Derya Türk-Nachbaur von der SPD hat in den vergangenen Wochen den Wählern auf den Mund geschaut. Sprich, der Ortsverein war auf dem Marktplatz vertreten. Und auch sie hat festgestellt: Viele schimpfen, aber keiner war bereit, sich für den Gemeinderat aufstellen zu lassen. Teilweise liege es wohl auch am Zeitaufwand, der abschrecke. Der SPD-Ortsverein will in der Kernstadt Stimmen sammeln, aber Türk-Nachbaur sieht auch die Teilorte als wichtig an, man wolle in mehreren im Ortschaftsrat vertreten sein.

Die FDP ist "mittendrin in der Kandidatensuche", erklärt Fraktionsvorsitzende Andrea Kanold. So wie es im Moment aussehe, werden alle wieder antreten, die Kandidatenliste sei aber auch noch nicht voll. Es würden schon Personen angesprochen. Auch sie hob hervor, dass ihr die Ortsteile wichtig seien.

LBU geht in Klausur

Wolfgang Kaiser, Fraktions-Chef der Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz (LBU) freut sich, dass er schon einige erfolgreiche Gespräche führen konnte – auch mit jüngeren Personen, die zur Kandidatur bereit wären. Leider hätten diese tendenziell wenig Chancen, direkt gewählt zu werden, wenn sie eher unbekannt seien. Viele die in Frage kommen würden, hätten aber auch schon andere ehrenamtliche Engagements und ein Gemeinderatsmandat wäre ihnen zusätzlich zuviel. Einige stehen auch nicht mehr zur Verfügung, da sie weggezogen seien. Diesen Herbst hat die LBU zusammen mit den möglichen Kandidaten eine Klausurtagung geplant, um Details zu der Gemeinderatswahl festzuzurren