Ilona Goedel hat ihr Referendariat beendet und ist nun eine der neuen Lehrerinnen an der Grund- und Werkrealschule. Sie betreut derzeit einige Schüler in der Lernbrücke. Hier bereiten sich Schüler in den letzten zwei Wochen der Sommerferien auf das neue Schuljahr vor.Foto: Geiger Foto: Schwarzwälder Bote

GWRS: Lernbrücke bereitet Schüler vor und überrascht positiv / Drei erste und eine fünfte Klasse­

Etwas mehr als eine Woche vor dem regulären Schulbeginn bietet die Grund- und Werkrealschule (GWRS) eine gute Möglichkeit, sich gut auf das neue Schuljahr vorzubereiten.

Bad Dürrheim. "Normalerweise sind die Kinder viel chaotischer", berichtet Ilona Geodel, eine der neuen Lehrkräfte an der GWRS. Gemeint ist das Benehmen der Kinder im Unterricht in der momentan statt findenden "Lernbrücke". Es handelt sich hierbei um eine Wiederholungsmöglichkeit in den Fächern Mathe, Englisch und Deutsch – zwei Wochen vor dem eigentlichen Schulanfang.

An noch längere Ferien sei nicht zu denken gewesen. Von den jeweiligen Klassenlehrern wurden zwölf Grund- und Werkrealschüler eingeladen. Für diesen freiwilligen Unterricht haben die Lehrer für jedes Kind individuell Lernmaterial in einer Mappe zusammen gestellt, mit dem jeder einzelne gezielt an seinen Lernschwierigkeiten arbeiten kann. Seit Donnerstag stehen den Schülern zusätzlich Hefte und Unterlagen vom Land zur Verfügung, die auf die Schwerpunkte der jeweiligen Klassenstufen ausgelegt sind.

Geleitet wird dieses Angebot von Ilona Goedel, ehemalige Referendarin an der GWRS, die ab und an von Kollegen unterstützt wird. Die "Lernbrücke" läuft nach ihren Angaben bisher echt gut und wird von den Schülern als sehr positiv wahr genommen. "Manche Kinder sind sogar ohne Einladung gekommen." Der Unterricht dauert täglich von 8.40 bis 11.10 Uhr und soll die Schüler so gut wie möglich auf das neue Schuljahr vorbereiten.

Am 14. September geht es dann wieder mit dem normalen Schulbetrieb los. Es wird erneut drei erste Klassen geben und eine fünfte Klasse mit 17 Schülern. Dies liegt um einen Schüler über der Mindestanzahl von 16. Die Erst- und Fünftklässler starten am 16. September.

Für die einzuschulenden Kinder gilt eine Maximalzahl von zwei Begleitpersonen einzuhalten. Es wird eine kurze Begrüßungsfeier in der Oskar-Grießhaber-Turnhalle geben. Am Tag darauf verläuft der Unterricht nach Stundenplan.

Seitens der Lehrer gibt es ebenso einige Neuzugänge. Neben Ilona Goedel wurden Javein Mozaffari und Valeria Wursthorn neu im Team willkommen geheißen. Letztere schloss zuvor ihr Referendariat an einer anderen Schule ab. Als sogenannte "Nichterfüllerin" ist Nadine Kusenic hinzu gekommen. "Nichterfüller" haben keine klassische Lehramtsausbildung, jedoch eine Vorbildung im pädagogischen Bereich. "Die Pflichtstunden können im neuen Schuljahr alle erfüllt werden", so Rektor Heinz Kriebel. Insbesondere für ausländische Schüler muss außerdem Deutsch als Zweitsprache angeboten werden. Dies werden ein paar Stunden pro Woche sein. Vorbereitungskurse an sich werden aufgrund einer zu geringen Lehreranzahl nicht möglich sein. Klassenausflüge sowie Klassenfahrten werden aufgrund der Corona-Pandemie auf ein Mindestmaß beschränkt. Elternabende sollen, falls möglich, weiterhin als Präsenzveranstaltung abgehalten werden.

An der Schule selbst gibt es selbstverständlich ebenfalls einige Änderungen. Die Schülerbücherei wird nicht wie gewohnt für die Schüler zugängig sein. Lediglich die Lehrer bedienen sich der Bücher, die sie für ihren Unterricht benötigen. Moderner sieht es hingegen mit dem Medienentwicklungsplan, finanziert von Bundesgeldern, aus, der sich derzeit in der Realisierungsphase befindet. Inhalt dieses Plans sind neue interaktive Whiteboards und Notebooks auf den Lehrerpulten.

Neben diesem Baustein gehört zum Prozess der Modernisierung an der GWRS auch das Sofortprogramm. Hierfür wurde ein bestimmter Geldbetrag bereitgestellt, mit dem 30 Notebooks angeschafft wurden. Primär, für den Fall eines zweiten Lockdowns, damit die Schüler, die zu Hause nicht die notwendige Ausstattung besitzen, ebenfalls am digitalen Unterricht teilnehmen können. Zwischen der Schule und den Kindern werden dann Ausleihverträge geschlossen. Telefonkarten sollen das möglicherweise fehlende Internet zur Verfügung stellen. Als weitere Verwendung sind die Notebooks für den Deutschkurs vorgesehen. Die Geräte wurden bereits angeschafft und werden demnächst eingerichtet. Auch das Mittagessen jeder Klassenstufe in Schichtform wird vorerst fortgeführt.

Für die Klassenstufen fünf bis zehn gilt außerhalb der Klassenräume Maskenpflicht. Auch sollen die Eltern der Grundschüler gebeten werden, dass ihre Kinder das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung freiwillig einhalten. Zudem wollen die Lehrer ihren Teil dazu beitragen, damit die Schule nicht noch einmal schließen muss. Sie versuchen sich bestens mit dem Hygienekonzept an der Schule zu arrangieren. Abstand halten und Desinfektion von Händen ist mittlerweile für alle selbstverständlich. Die allerneuesten Informationen zur Hygieneregelung liegen Rektor Heinz Kriebel nun auch schriftlich vor.