Nächste Woche können in der Werkrealschule die neuen Fünftklässler angemeldet werden. Rektor Heinz Kriebel vermutet, "dass wir die 16 Anmeldungen gerade so erreichen" und bezieht sich dabei auf Einschätzungen von Lehrern an den Grundschulen. Foto: Reutter

Rektor Heinz Kriebel vermutet erneut nicht allzu viele Anmeldungen für fünfte Klasse an der Werkrealschule. Bei Lehrern erkundigt.

Bad Dürrheim - Die Schulentwicklung Bad Dürrheims steht vor Herausforderungen. Auch in diesem Jahr rechnet der Rektor der Werkrealschule, Heinz Kriebel, mit vergleichsweise wenig Anmeldungen für die fünfte Klasse.

Rückfragen bei den Rektoren der Grundschulen haben laut Kriebel Schätzwerte von etwa 16 Schülern ergeben, die im Herbst die fünfte Klasse der Werkrealschule Bad Dürrheim besuchen werden. Wobei die Zahl 16 etwas Magisches hat. Denn erst ab 16 Schülern wird im Regelfall eine eigenständige Klasse ausgewiesen, erklärt Kriebel die Vorgaben.

Im vergangenen Jahr waren es lediglich 14 Anmeldungen für die Fünfte. Deshalb gab es Überlegungen, die Fünfte und Sechste gemeinsam zu unterrichten. Doch das wären angesichts der 28 Schüler der Sechsten dann zu viele für eine Klasse gewesen, erklärt Kriebel, weshalb dann doch die fünfte und sechste Klasse jeweils für sich unterrichtet wurden, bis auf kleinere Ausnahmen bei Religion und Sport.

Vom Schulamt gebe es nun das Signal, wenn zwei Jahre hintereinander die Schülerzahlen unter 16 fallen, müsse eine regionale Schulentwicklung eingeleitet werden. Hier sei vor allem der Schulträger, also die Stadt, gefragt. Mögliche Lösungen könnten laut Kriebel eine Verbund- oder eine Gemeinschaftsschule sein. Bei der Verbundschule würden die Schüler von Werkreal- und Realschule weiterhin getrennt voneinander unterrichtet, wobei beide Schulen von einem Rektoren geleitet würden. Hinzu kämen zwei Konrektoren, die ihre Arbeitsschwerpunkte auf die beiden Schulen aufteilten. Im Falle Bad Dürrheims sei aber fraglich, ob die Schulaufsicht eine Verbundschule genehmige angesichts der unterschiedlichen Standorte der Realschule am Salinensee und der Werkrealschule.

Bei der Gemeinschaftsschule hingegen würden die Schüler von Werkreal- und Realschule zwar in gemeinsamen Klassen zusammengefasst, aber in Lerngruppen entsprechend ihrem Leistungsniveau gefördert.

Seitens der Eltern der Realschule regt sich, gerade was die Gemeinschaftsschule angeht, Protest. Sie befürchten Nachteile für ihre Kinder bei einer solchen Alternative und wollen die Beibehaltung der Realschule.

Als Verlierer empfindet Kriebel die Werkrealschule, die nach dem Wegfall der verbindlichen Schulempfehlung weniger Anmeldungen hat. Der Wunsch vieler Eltern sei offensichtlich, ihre Kinder lieber in einer höheren Schulart als der Hauptschule oder Werkrealschule anzumelden. Dabei werde das Risiko eingegangen, dass ihr Nachwuchs damit überfordert sei. Solche Fehleinschätzungen würden vermutlich erst später zur siebten Klasse korrigiert. Hinter dem Kind liege dann bereits eine längere Leidenszeit. Bereits im Laufe dieses fünften Schuljahres wechselte ein Kind von der Realschule auf die Werkrealschule Bad Dürrheim, wodurch sich die Zahl dort von 14 auf 15 in der Fünften erhöhte.

Kriebels Nachforschungen zeigen aber noch einen anderen Aspekt. Wie Kriebel von Lehrern der Grundschulen im Einzugsgebiet der Werkrealschule Bad Dürrheim erfahren hat, gab es im vergangenen Jahr auch weniger Empfehlungen seitens der Lehrer für die Werkrealschule. So habe es "keine hohe Abweichung" bei der Zahl der von den Eltern angemeldeten Schülern und den von den Lehrern erteilten Grundschulempfehlungen gegeben.

Mit Spannung erwartet Kriebel nun die tatsächliche Zahl der neuen Fünftklässler an der Werkrealschule. Anmelden können die Eltern ihre Kinder hierfür am Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. März, jeweils von 7.30 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 16.30 Uhr. Wobei Kriebel auch noch mit Nachmeldungen rechnet von Eltern, die diese beiden Termine verpassen.