Inzwischen hat der Bauausschuss unter der Leitung von Martin Kalisch auch die neuen Kirchenbänke ausgewählt. War zunächst geplant, dass die alten Bänke erhalten bleiben, zeigte sich beim notwendigen Abbau, dass die Feuchtigkeit dem Holz über die vielen Jahre doch so zugesetzt hat, dass eine Aufarbeitung der Bänke nicht mehr möglich war.
Alter Kirchenboden komplett entfernt
Auch der alte Kirchenboden wurde komplett entfernt. Der neue Boden, gegen die Erdfeuchte abgedichtet, wird nach Abschluss der Gipserarbeiten aufgebracht. Eine umfangreiche Gerüstkonstruktion bis unter die Kirchendecke verhindert derzeit den Blick zur Kassettendecke und verleiht dem Kirchenschiff eine eigenartig technische Atmosphäre.
Die Orgel ist vollkommen staubdicht eingehaust und bedarf nach Abschluss der Innenrenovierung einer umfangreichen Aufarbeitung.
Ein deutlich kleineres Windwerk wird zukünftig die Pfeifen zum Erklingen bringen. In der kommenden Woche wird ein Restaurator die Fresken an der linken Chorraumseite aufarbeiten und schützen. Der Kirchengemeinderat hatte in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde beschlossen, dass die Fresken hinter einer Gipsschicht verborgen werden, durch die Konservierung der Nachwelt aber so erhalten bleiben.
Wie Martin Kalisch in einem Gespräch mit unserer Zeitung bemerkte, birgt jede Renovierung Überraschungen, die man bei der Planung der Arbeiten nicht abschätzen konnte. So haben die Notwendigkeit für neuen Kirchenbänke und die Renovierung der Emporenabstützung doch ein ordentliches Loch in die Finanzplanung gerissen. In weiser Voraussicht hatte der Kirchengemeinderat für solche Fälle aber Budgetspielräume eingeplant, sodass die Renovierung zu keinem Zeitpunkt gefährdet war.
Ganz neu wird auch die Heizung sein. Wie bisher wird es eine elektrische, nun aber regelbare Bankheizung geben. Den hierfür notwendigen Strom liefert die auf dem Kirchendach installierte Photovoltaikanlage.
Bereich der Sakristei wird komplett renoviert
Auch der Bereich der Sakristei erfährt eine komplette Renovierung. Für eine Überraschung sorgte die Regenwasserableitung von den doch sehr großen Dachflächen. Undichte Rohre rings um das Kirchengebäude machen auch hier eine aufwendige Sanierung notwendig. Damit dürfte auch die festgestellte aufsteigende Wandfeuchtigkeit der Vergangenheit angehören.
Da die Gipser- und Malerarbeiten nicht unter fünf Grad Celsius erfolgen können, waren die Verantwortlichen auf der Suche nach einer Heizmöglichkeit. Der Musikverein Oberbaldingen verfügt über eine Zeltheizung, welche er der Kirchengemeinde dankenswerterweise zur Verfügung stellt.
Alexander Demond hat zu Beginn der Woche nun die Heizung so installiert, dass durch den Seiteneingang warme Luft in das Gebäude geblasen werden kann. "Das beweist einmal mehr das gute Miteinander zwischen den Vereinen und der Kirche", so Martin Kalisch vom Kirchengemeinderat.
Die Gemeindeleitung hofft indes, dass zum Weihnachtsfest ein erster Gottesdienst in der renovierten Kirche gefeiert werden kann. Bestimmt werden hierzu auch die Coronasituation und die gesetzlichen Vorgaben ein Wörtchen mitreden, ist man sich sicher. Der Kirchenraum dürfte dann zwar noch nicht in seiner Gänze in neuem Glanz erstrahlen, aber mit Sitzbänken, Beleuchtung und einem provisorischen Altar wird man wohl Gottesdienst feiern können.
Noch klafft eine Spendenlücke. Um letztendlich das gesamte Renovierungsprojekt zu einem runden Abschluss zu bringen, bedarf es noch einiger Euros. Daher wird um Spenden gebeten.
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