Die Polizei beendete am Sonntagmorgen eine Party, zu der ein soziales Netzwerk aufgefordert hatte. (Symbolfoto) Foto: Kraufmann

300 Jugendliche feiern mit viel Alkohol und Drogen. Aufruf in sozialem Netzwerk ist Anlass. Zwei Jugendliche mit Alkoholvergiftung.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Bevor Schlimmeres geschehen konnte, hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag mit einem Großaufgebot eine große Party in Bad Dürrheim-Oberbaldingen bei der Schutzhütte Unterzieren beendet, zu der in einem sozialen Netzwerk aufgerufen worden war. 300 Jugendliche hatten dort bei der Schutzhütte Unterzieren mit viel Alkohol, Drogen und Musik gefeiert. Zwei Jugendliche mussten dann gegen 2 Uhr morgens wegen Alkoholvergiftung vom DRK versorgt werden. Ein 17-Jähriger wurde nach Auskunft von Michael Aschenbrenner, dem Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Tuttlingen, mit Cannabis und Amphetaminen angetroffen.

Mehrere besorgte Eltern hatten am Samstagabend die Polizei angerufen und gebeten, nach dem Rechten zu schauen. "Das war absolut richtig", sagt Aschenbrenner. Eine Party mit diesen Dimensionen, zu der ein soziales Netzwerk aufgerufen hat, hat es nach seiner Kenntnis im Schwarzwald-Baar-Kreis in den vergangenen Jahren nicht gegeben. "2011 und 2012 war das häufiger zum Beispiel in Konstanz", sagt er.

Lärmbelästigung war nicht das Thema am Samstagabend gegen 23.30 Uhr, als gleich mehrere besorgte Eltern die Polizei informierten. Diese fuhr mit einem Großaufgebot von 13 Streifenwagen nach Oberbaldingen, nachdem einzelne Streifen zuvor die Lage angeschaut und erkundet hatten. "Vor allem das Jugendschutzgesetz war das Thema", begründet Aschenbrenner den Einsatz, den der Führungs- und Einsatzstab des Polizeipräsidiums koordinierte.

300 Jugendliche aus der Region, das heißt nicht nur aus Bad Dürrheim, sondern auch aus Schwenningen, Tuttlingen, Villingen und anderen Orten der Region waren bei der Grillhütte. "Kinder haben wir nicht angetroffen, die Jugendlichen waren so ungefähr 14 bis 18 Jahre alt", berichtet Aschenbrenner. "Es gibt nur einen Verkehrsweg zu der Hütte, den haben wir freigemacht."

Party mit Hundestaffel aufgelöst

Die Party wurde dann unter anderem mit Hilfe der Hundeführerstaffel aus Rottweil aufgelöst, das Rote Kreuz versorgte diejenigen, die zu viel Alkohol zu sich genommen hatten. Die anderen Jugendlichen gingen entweder zu Fuß nach Hause oder fuhren mit ihren Autos (sofern sie keinen Alkohol getrunken hatten und im Besitz des Führerscheins waren). "Zahlreiche Jugendliche standen unter erheblichem Alkoholeinfluss. Nach Sperrung der Zufahrtstraßen wurden die Besucher mittels Lautsprecherdurchsage zum Verlassen des Geländes aufgefordert.

Dem kamen die jungen Leute auch nach. Aufgrund der großen Personenzahl musste die Landstraße zwischen Oberbaldingen und Öfingen kurzzeitig gesperrt werden. In der Ortsmitte von Oberbaldingen löste sich die Ansammlung dann relativ schnell auf. Außer zwei Jugendlichen, die wohl eine Alkohol-Intoxikation erlitten und vom DRK versorgt werden mussten, kamen keine weiteren Personen zu Schaden", heißt es in einer Polizeimeldung. Vor Ort hinterließen die Partygäste reichlich Müll. Wer für die Party verantwortlich ist, das ermittelt die Polizei zur Zeit noch.

"Wenn Eltern das merken, sollten sie sich unbedingt bei uns melden, es hätte auch etwas passieren können", sagt Michael Aschenbrenner. Die Polizei will künftig Hinweisen auf Partys im Internet nachgehen. "Aber wir können nicht überall sein", so der Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.