"1000 Bäume für 1000 Kommunen" heißt eine Pflanzkampagne, bei der auch in Bad Dürrheim zum Spaten gegriffen wird. Mit dabei sind unter anderem Bürgermeister Jonathan Berggötz und Kämmerer Thomas Berninger. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Klimaschutzaktion: Trockener Boden und Wetter bereiten Förster Matthias Berger Sorgen

"1000 Bäume für 1000 Kommunen" heißt eine Pflanzkampagne unter dem Schirm der Klimaschutzaktion des Gemeindetages. Eigentlich soll die Bevölkerung integriert werden, was aufgrund der Pandemie nicht möglich ist. Dafür griffen Bürgermeister Jonathan Berggötz und Kämmerer Thomas Berninger zum Spaten.

Bad Dürrheim. "Wichtig ist, dass man die Pflanze minimal hochzieht, bevor man den Wurzelballen festtritt", erklärt Forstwirtschaftsmeister Uli Hansmann Bad Dürrheims Bürgermeister Jonathan Berggötz und Kämmerer Thomas Berninger. "Sonst werden im schlechtesten Fall die Wurzeln gestaucht und der Baum hat Schwierigkeiten anzuwachsen."

Mit auf der Pflanzfläche im Wald sind die Forstwirte Oliver Lewin, Jochen Ebner und Matthias Scheu sowie Förster Matthias Berger. Sie alle greifen zum Hohlspaten, wenn es um die Pflanzung von 1030 Bäumchen geht. Die Pflanzung findet unter dem Schirm der Klimaschutzaktion des Gemeindetags "1000 Bäume für 1000 Kommunen" statt.

Zunächst war geplant, die 1000 Bäume unter Einbeziehung von Freiwilligen aus der Bevölkerung in den Boden zu bringen. Doch zum aktuellen Zeitpunkt ist dies nicht möglich. So greifen eben kurzerhand der Bürgermeister und der Kämmerer selbst zum Werkzeug und setzen ein Zeichen für den Wald und dessen Klimaschutzfunktion.

Doch ohne Unterstützung der Forstwirte geht es nicht. Deren erste Aufgabe war es, die Pflanzfläche händisch von Reisig und Ästen zu befreien. Denn wer pflanzt, merkt schnell: Der Spaten geht nur mühsam durch Wurzeln und Äste. Zusätzlich wurde ein Hordengatter gebaut, das als Zaun fungiert und Wild davon abhalten wird, sich an den Knospen der jungen Bäume zu bedienen.

Die Forstleute waren sich einig, dass man dort, wo es möglich ist, auf Wuchshüllen aus Plastik verzichten will. Auch das passt zum Ziel des Klimaschutzes bei dieser Aktion. Auf der Fläche unweit der A 81 zwischen Öfingen und Biesingen werden zukünftig Lärche, Vogelkirsche und Douglasie wachsen. "Der Boden ist trotz Schnee und Regen recht trocken. Das beunruhigt uns", erklärt Förster Matthias Berger. "Wir hoffen, dass die kleinen Bäumchen es packen und uns nicht im Sommer vertrocknen."

Der Wald, der eigentlich als Klimaschützer fungieren soll, hat selbst mit dem Klimawandel zu kämpfen. Größte Herausforderung ist tatsächlich die Trockenheit. Ein Grund mehr, auf eine Vielfalt an Baumarten zu setzen. Nur so wird klar, welche mit dem veränderten Klima besser zurechtkommen. Doch mit Bäumepflanzen alleine ist es nicht getan. Das wissen alle die auf der Pflanzfläche tätig sind.

"Klimaschutz spielt in Bad Dürrheim eine wichtige Rolle. Wir versuchen möglichst viele verschiedene Maßnahmen auf den Weg zu bringen", so Bürgermeister Berggötz. Der Wald ist Teil der Maßnahmen. Freiflächen, die durch Sturm oder Borkenkäfer im Wald entstanden sind, sollen konsequent mit Baumarten aufgeforstet werden, die auf den Standort passen und gute Klimaprognosen haben. Hierbei investiert die Stadt Bad Dürrheim jährlich hohe Beträge.

Konkret bedeutet dies einen Aufwand von circa 11 000 Euro, bis die 1030 gepflanzten Bäumchen eine Höhe von zwei Metern erreicht haben und damit in sechs bis sieben Jahren als gesicherte Kultur gelten. Mittlerweile ist die Reihe Lärchen gepflanzt, doch es bleibt genügend zu tun für die Forstwirte. Geübt greifen sie zum Spaten und ein Bäumchen nach dem anderen findet seinen Weg in den Boden.