Zwei Gründungsmitglieder umrahmen die Vorstandssprecherin Anke Rech bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Landfrauenvereins Öfingen, links im Bild Anni Fuß, rechts Brunhilde Kremm. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen / 69 Frauen derzeit im Verein

Bad Dürrheim-Öfingen (kal). Das dörfliche Leben wird durch die Landfrauen gestärkt, da sie vielfältige Themen in ihrem Vereinsleben aufgreifen, eine kommunikative Plattform bieten und sich helfend engagieren. Mit diesen Worten hob Bürgermeister Walter Klumpp den Stellenwert des Öfinger Landfrauenvereins für die Dorfgemeinschaft bei dessen Feierstunde im Gemeindehaus zum 50-jährigen Bestehen hervor.

Aus dem von der Vorstandssprecherin Anke Rech vorgetragenen geschichtlichen Rückblick ging hervor, dass an der im ehemaligen Gasthaus Lamm am 6. März 1968 abgehaltenen Gründungsversammlung 20 Frauen anwesend waren. Mit Gertrud Barho, Anni Fuß, Brunhilde Kremm und Wilhelmine Schweizer gehören noch heute vier der Gründungsmitglieder dem Verein an.

Verändert hat sich im Lauf der Jahre die Anzahl der Mitglieder, deren Höchststand im Jahr 1995 mit 102 erreicht wurde. Heute sind es 69 Frauen, von denen viele über Jahrzehnte hinweg zum Erhalt der Gemeinschaft beigetragen haben.

Anke Rech ließ persönliche Worte folgen, indem sie die Entwicklung in der heutigen Gesellschaft kritisch bewertete. Es sei leider nicht mehr üblich, etwas ständig gemeinsam zu unternehmen, da jeder unabhängig sein und sich selbst verwirklichen wolle. Trotzdem sei es wichtig, dass alles getan werde, um die Vereine zu erhalten. Es sei wichtig, etwas gemeinsam zu erleben und sich gegenseitig zu unterstützen.

Aus eigener Erfahrung möchte die Sprecherin die gemeinsamen Unternehmungen, bei denen sich auch die Generationen mischen, nicht missen. Zu ihren Aussagen passen auch Passagen in der Jubiläumsschrift, in denen das Eingebundensein von Jung und Alt in eine Gemeinschaft hervorgehoben wird. Um Vorurteile zu entkräften wird herausgestellt, dass die Frauen, die auf dem Land leben und sich im Verein engagieren, bei Weitem keine Riege sind, die nur Torten backen und Marmelade kochen kann. Vielmehr werden Ausflüge organisiert, Abendwanderungen und Spielabende unternommen, mit denen die Gemeinschaft gefördert wird. Den Blick in die Zukunft gerichtet heißt es , dass es wegen der Vielzahl an Informationen in den Medien für die Landfrauen immer schwieriger werde, ein ansprechendes Angebot an Unterhaltung und Fortbildung anzubieten. Was diese Informationsquellen jedoch nicht bieten könnten, sei die Zeit in Gesellschaft gemeinsam zu verbringen. Durch die Mischung der Mitglieder aller Altersklassen gelingt es, Interessantes zu erfahren, zu erleben, sich auszutauschen, gemeinsam Spaß zu haben und so das Leben jedes einzelnen zu bereichern. Somit habe sich der Landfrauenverein Öfingen, dessen ältestes Mitglied 98 Jahre und das jüngste 30 Jahre ist, zu einem Bindeglied zwischen Alt und Jung entwickelt.

Die Vorsitzende des Landfrauenbezirks Donaueschingen verwies mit ihrem Grußwort auf die Veränderung in der Landfrauenbewegung, als aus einem Verein für Bäuerinnen ein Verein für Frauen wurde. Die selbst einmal als Vorsitzende des Landfrauenvereins amtierende Ortsvorsteherin Astrid Schweitzer-Engesser rief in Erinnerung, dass man früher schon ein gewisses Alter erreicht haben musste, um in den Verein aufgenommen zu werden, was heute undenkbar sei.

Im Auftrag der Öfinger Vereine gratulierten zum Jubiläum mit einem Geschenk Nathalie Manger vom Tennisclub und Rainer Münzer vom Sportverein.