Museum: Zwangspause für die Umsetzung neuer Ideen genutzt / Die App steht zum Download bereit
Am 16. Mai öffnet das Fastnachtsmuseum Narrenschopf erstmals seit neun Wochen wieder seine Pforten. Auf die Besucher wartet eine spannende Mischung aus Altbewährtem und neuen Attraktionen.
Bad Dürrheim. Dabei wurden die Schutzmaßnahmen zur Verbreitung des Coronavirus so umgesetzt, dass den Besuchern trotz mancher Einschränkungen ein möglichst vielfältiges Angebot präsentiert werden kann.
Neu sind Narrenschiff, Museumshocker und Gemälde-Animation. Schon im Eingangsbereich kann man die größte Veränderung erspähen: das Narrenschiff aus Holz, das noch vor wenigen Wochen in einer Sonderausstellung des Franziskanermuseums in Villingen die Geschichte "Familiengeheimnisse – De Narro un si ganz Bagasch" erzählte, begrüßt nun die Besucher im Narrenschopf und bietet interessante Einblicke in die geschichtliche Entwicklung der Narrenfiguren. "Es wurde viel geplant, gemessen, gesägt, geschleppt und geschraubt, bis die Holzkonstruktion an ihrem neuen Platz stand. Zum Glück haben uns hier einige freiwillige Helfer unterstützt", berichtet die wissenschaftliche Museumsleiterin Saray Paredes Zavala von der Umzugsaktion und präsentiert den umgestalteten Ausstellungsbereich, der hierdurch erheblich aufgewertet wurde.
Etwas ganz Neues gibt es auch im Museumskino zu bestaunen: Der Kampf zwischen Fastnacht und Fastenzeit wird anhand eines eindrucksvollen Gemäldes von Pieter Bruegel visualisiert. Zahlreiche Effekte lassen das Gemälde lebendig werden und lassen den Zuschauer tief in die dargestellten Geschichten des Bildes blicken. Saray Paredes Zavala ist begeistert von der Produktion: "So etwas gab es bisher noch nie. Die neuesten Erkenntnisse der Forschung sind hier mit eingeflossen und wurden in aufwändigen 2,5-D-Animationen verarbeitet."
Sehr glücklich sind die Museumsleiterinnen Ilka Diener und Saray Paredes Zavala auch über eine weitere Neuerung: Für die Besucher stehen nun leichte und stabile Museumshocker zur Verfügung, die während des Rundgangs mitgeführt werden können. Zusammengeklappt dienen sie als Gehstock, möchte sich der Museumsbesucher zwischendurch ausruhen oder eine Schautafel in Ruhe lesen, klappt er den Stuhl einfach auf und nimmt bequem Platz. Schon lange hatten Ilka Diener und Saray Paredes Zavala davon geträumt, ihren Besuchern diesen Komfort anbieten zu können. Durch eine großzügige Spende ist dieser Traum nun Realität und der Narrenschopf noch ein Stückchen besucherfreundlicher geworden.
In mehreren 360-Grad-Filmen kann man im Narrenschopf besondere Fastnachtsbräuche aus einer außergewöhnlichen Perspektive erleben. Die VR-Brillen können momentan nicht zur Verfügung gestellt werden. Die Alternativen dazu wäre die 360-Grad-Projektionskuppel. Ilka Diener erklärt: "In diese Brille schiebt man das eigene Smartphone hinein und kann dann die gesamte Palette der 360-Grad-Filme, die es bisher an den VR-Stationen zu sehen gab, entdecken. Da man die Brille mit nach Hause nimmt, kann man sich auch nach dem Museumsbesuch die Filme zu Hause auf dem Sofa zu Gemüte führen."
Ab sofort können die Museumsführungen stattfinden – allerdings nur für Kleingruppen bis vier Personen. Eine Alternative ist die Führung mit dem Audioguide. Diese ist mit dem eigenen Smartphone möglich, auf das kostenlos die Narrenschopf-App heruntergeladen werden kann. Wer keine eigenen Kopfhörer dabei hat, kann für einen geringen Aufpreis an der Kasse welche erwerben.
Für Familien mit Kindern ist ganz besonders die Museumsrallye zu empfehlen, die Anfang des Jahres neu überarbeitet wurde. Ausgestattet mit einem Rallyeheft können die Kinder hier das Museum spielerisch erkunden und dabei spannende Aufgaben lösen.
Ergänzend hierzu steht vor oder nach dem Museumsbesuch die neue App "Museum-Stars" zur Verfügung. Die innovative Lern-App für Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Erwachsene vereint verschiedenste Sammlungen, Museen und Themen in ein interaktives Lernerlebnis. Eine der Challenges, die es dort zu spielen gibt, ist das Quiz "Reise in eine verkehrte Welt" des Narrenschopfes. Mit umfangreichem Text-, Bild- und Videomaterial sind verschiedene Aufgaben zu lösen. "Man lernt also auch etwas über die Fastnacht und das Museum", sagt Saray Paredes Zavala über die App, die seit dem 14. Mai als kostenfreier Download in den App-Stores erhältlich ist.
