Rund 300 Gäste kamen zum Neujahrsempfang im Haus des Bürgers. Fotos: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsempfang: Minara-Zukunft eines der Hauptthemen / Innerstädtische barrierefreie Buslinie

"Unsere Zeit ist welt-, europa- und bundespolitisch durch Veränderungen geprägt. Dasselbe gilt auch für unsere Kur- und Bäderstadt. Auf zentrale Fragen müssen wir Antworten geben", so Bürgermeister Walter Klumpp.

Bad Dürrheim. Diese Worte sprach das Stadtoberhaupt beim Neujahrsempfang im Haus des Bürgers. Rund 300 Gäste wohnten dieser traditionellen Veranstaltung bei, bei der auf das Vergangene zurückgeblickt und auf die anstehenden Aufgaben geschaut wird. Klumpp betonte, dass es ihm wichtig sei, dass Bad Dürrheimer Bürger die bevorstehenden Aufgaben konstruktiv mit begleiten. Das neue Jahr solle positiv genutzt werden, gemeinsam sollen kommunalpolitische Fragen transparent geklärt werden.

Ein wichtiges und nicht einfaches Thema sei das Minara. Es müsse gut überlegt werden, ob sich die Stadt in Zukunft zwei Bäder leisten könne. Vor allem auch, weil das Solemar an verschiedenen Stellen saniert werden müsse und weitere Attraktivitätssteigerungen benötige, um zukunftsfähig zu bleiben. Viel Wert legte der Rathauschef darauf, dass die beiden Bäder nicht gegeneinander ausgespielt werden. "Das Solemar ist für die Gäste und die Bürger da, genau so das Minara", betonte er. Zur Diskussion stehe, die Bevölkerung über die Fortführung entscheiden zu lassen, oder zu überlegen, ob es noch Lösungen gebe, um das Minara als Hallen- und Freibad weiterzuführen. Gebe es eine realistische Minimalsanierung ohne hohe Risiken für die Zukunft, werde er sich dafür aussprechen, ließ Klumpp wissen. Sollte dies nicht möglich sein, sei im Gemeinderat zu klären, ob es eine Zweidrittel-Mehrheit für den Bürgerentscheid geben wird.

Meinungen zur Irma-Bebauung gehen weit auseinander

Keinen Hehl machte das Gemeindeoberhaupt daraus, dass die Meinungen zur Bebauung des Irma-Grundstücks in der Bevölkerung sehr weit auseinander gehen. Die vielen Einsprüche sollen gut aufgearbeitet und abgewogen werden. Gehofft wird, dass ein Bebauungsplan beschlossen werde, mit dem sich ein Großteil der Bevölkerung identifizieren könne. Wichtig sei es, dass der Neubau zeitnah realisiert werde und das Gebäude einen Mehrwert für die Innenstadt und für den Hindenburgpark bringe.

Gelungen sei es der Stadt, erneut in das Sanierungsprogramm Bund/Land aufgenommen zu werden. Damit bestehe die Möglichkeit, dass kommunale Projekte und private Maßnahmen gefördert werden. Für 2018 sei vorgesehen, den unteren Bereich der Karlstraße zu sanieren. Der Stadtentwicklungsprozess solle in diesem Jahr unter Einbindung der Bevölkerung konsequent fortgeführt werden. Wichtig sei es, den verschiedenen Interessen und Überlegungen der Einwohner Raum und Zeit zur Diskussion zu geben.

Für das zukunftsweisende Mobilitätskonzept war Bad Dürrheim Modellstadt des Landes. Der Kernpunkt dieses Konzeptes, das dem Gemeinderat vorgestellt wurde, beinhalte, eine innerstädtische barrierefreie Buslinie einzurichten. Eine Linie vom Hüttenbühl bis zur Luisenstraße sei nur möglich und finanzierbar, wenn sie von der Einwohnern, den Kliniken und den Seniorenheimen angenommen werde. Daher benötige die Stadt Rückkoppelungen der Bevölkerung. Eine solche Linie einzuführen sei ein Prozess von zwei bis drei Jahren.

Klumpp versäumte es nicht, zahlreiche Dankesworte an die engagierten Bürger zu richten, ebenso dankte er dem Musikverein Unterbaldingen, der mit seinem Dirigenten Dominik Wittmann mit ansprechenden Melodien den Neujahrsempfang musikalisch umrahmte und den Trachtenträgern, von denen die Gäste begrüßt und abschließend bewirtet wurden. Über die weiteren angesprochenen Zukunftsprojekte werden wir noch berichten.