Komische Szenen zu Hauf gab es bei der Inszenierungsvariante des Werkes "Don Quijote und Sancho Panza" durch Schauspielerteam vom Regionentheater im schwarzen Wald. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Regionentheater: Stück aus dem 16. Jahrhundert in die Moderne geholt

Bad Dürrheim. Mit einer neuzeitlichen Inszenierung der Geschichte von Don Quijote und Sancho Panza präsentierte das Regionentheater eine Mixtur von geschichtlichen Begebenheiten und der Gegenwart.

Das zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstandene Werk von Miguel de Cervantes diente Regisseur Andreas Jendrusch als Grundlage, um ein Kapitel zum heute geläufigen und manchmal auch überstrapazierten Begriff der Teamfähigkeit aufzuschlagen. Diese müssen bei einem Seminar junge Manager beweisen. Dass dabei der gemeinsame Aufbau einer Windmühle am Anfang stand, bot sich an, da Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen die bekannteste Episode des Romans ist. Dass unterschiedliche Charaktere beim Aufbau der Kulisse zu Werke gehen, stellte sich schnell heraus.

Vom Macher über den Sprücheklopfer bis zum Typ mit zwei linken Händen waren da vertreten, worüber das Publikum zum Schmunzeln sowie Lachen anregt wurde und manches auch mit Szenenapplaus honorierte. Recht bald war auf dem Bühnenrondel der Punkt zur Anbahnung der Geschichte um den berühmten Ritter Don Quijote erreicht, der auf der Suche nach immer neuen Abenteurern seinen Ruhm mehren möchte. Davon ließ sich der in ein fantasievolle Ritterrüstung gesteckte Abenteurer auch von seinem Knappen Sancho Panza nicht abhalten.

Nicht nur der temperamentvolle Auftritt des Ritters von der traurigen Gestalt (Anke Stocker) und Marianne Lindt als Diener Sanchco lösten immer wieder Gelächter aus, sondern auch das aus Schrottteilen zusammen gebaute und fahrbar gemachte Pferd Rosinante und der Esel von Sancho.

Das gesamte Ensemble überzeugte in seinen jeweiligen Rollen, indem es Spielfreunde gepaart mit hohem Engagement und Gestik zum Ausdruck brachte. So konnte das Publikum zuhören, zusehen und das knapp zwei Stunden andauernde Bühnenwerk auf sich wirken lassen.

Weitere Bühnenakteure waren Lea Kirn, Enrico Ledzinski und Martin Sommerlatte. Für die Organisation war Birgit Heintel zuständig, Regie führte Andreas Jendrusch. Die Auftaktveranstaltung zum fünften Sommertheater am Salinensee verlief am Freitagabend bei gerademal 14 Grad etwas unterkühlt. Dies machte sich auch an der Anzahl der Besucher bemerkbar, die unter Hundert lag.

Dass spürbare Abkühlung nach der wochenlangen Schönwetterperiode ausgerechnet an diesem Wochenende eintrat, fanden Daniel Limberger von der Kur- und Bäder GmbH und Andreas Jendrusch vom Regionentheater zwar ärgerlich, doch damit müsse man bei einer Freiluftveranstaltung immer rechnen, lautete ihre übereinstimmende Aussage.