Planmäßig soll die neue Kita Krabbelkäfer im Oktober fertig werden. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Krabbelkäfer: Standortfaktor bei jungen Familien / Zusatzinvestition für Personal beträgt 250 000 Euro

Die neue Kindertagesstätte Krabbelkäfer nimmt immer mehr Formen an. Im Gemeinderat wurde die Außengestaltung vergeben sowie die Betreuungs- und Personalsituation beleuchtet.

Bad Dürrheim. Es müssen zwar noch ein paar Einsparpotenziale für die Außenlandschaft gefunden werden, insgesamt gefiel dem Rat jedoch der Vorschlag des Büros Siegmund Landschaftsarchitektur aus Schömberg.

Sehr sparsam wird mit Spielgeräten umgegangen. Es sind im Moment zwei Rutschen und zwei Nestschaukeln, eine normale Schaukel und eine Kletterwand geplant. Ein Augenmerk liegt jedoch auf dem Matsch- und Sandbereich, einer Rennstrecke für die Go-Carts und die Wiesengestaltung mit Hügel und Tälern. Die Kosten belaufen sich nach jetziger Berechnung auf 220 000 Euro und somit etwas mehr als 10 000 Euro über dem Budget. Bei der Kalkulation fallen 155 000 Euro auf den Landschaftsbau, Arbeiten im Wert von 18 000 Euro für Pflanzung und ähnliches könnte der Bauhof übernehmen, 9000 Euro fallen auf den Holzbau, 23 000 Euro Zaunbau und 15 000 Euro Spielgeräte. Den Gemeinderäten aller Fraktionen gefiel die Konzeption und sie zeigten Zustimmung. Auch der Leiterin des Kindergartens, Melanie Grimm, gefiel der Entwurf, da vieles von den Vorschlägen umgesetzt werden konnte.

Bei einer weiteren Vergabe ging es um die Ausstattung der neuen Kindertagesstätte. Für 121 000 Euro ging hier der Zuschlag weg. Es gab noch ein günstigeres Angebot für 103 000 Euro, das konnte jedoch nicht angenommen werden, da dem Bieter eine ISO-Zertifizierung fehlt, die jedoch vorgeschrieben ist. Bei der Ausstattung wurden die Notwendigkeiten berücksichtigt und die Möbel, welche aus den jetzigen Räumen mitgenommen werden.

Im Zuge dieser Diskussion wurde auch die Betreuungssituation beleuchtet. Hauptamtsleiter Markus Stein erläuterte, dass es in Bad Dürrheim nicht zu wenig Kinderbetreuungsplätze gebe. Man habe die jetzige Zahl anhand der Statistik vor drei Jahren errechnet, in der Realität sei der Bedarf jedoch stark angestiegen. Ein Hauptgrund – das wurde im Lauf der Diskussion klar – ist dafür der Zuzug vieler junger Familien. So wird in der neuen Kita Krabbelkäfer gleich auch eine U3 Betreuungsgruppe aktiviert, die eigentlich für später vorgesehen war. Eine starke Nachfrage gibt es bei den Ganztagesplätzen. Der Sachgebietsleiter Personal, Thomas Fuß, stellte die Prognose für die kommenden Jahre vor. Im Moment sieht es so aus, dass man für das Kindergartenjahr 2019/20 die Übergangsgruppe im Kindergarten Hochemmingen aktivieren müsse, für 2020/21 zeigt das Papier einen leichten Rückgang der Kinderzahl auf.

Um die Betreuung zu gewährleisten hat die Stadt zusätzlich Stellen eingerichtet, so gibt es 31,72 Stellen, was ein Plus zur Planung bedeutet und Mehrkosten von rund 250 000 Euro. Nicht eingerechnet sind bei dem Stellenplan beispielsweise Praktikanten.

Die Fraktionen sahen die Zusatzkosten zwar als große Summe an, sie waren jedoch alle bereit, diese zu tragen. Insgesamt zeigten sich die Fraktionssprecher alle Stolz auf die Investitionen in Kindertagesstätten und Schulen. Man sieht dies als einen Standortfaktor, um junge Familien in den Ort zu ziehen. Auch die Qualität und Quantität der Betreuung sei hier ein Faktor. Bei den Kosten kündigte Kämmerer Jörg Dieterle an, dass man in einer der nächsten Sitzungen empfehlen werde, diese um fünf Prozent zu erhöhen, so wie es die Dachverbände kalkulierten. Derya Türk-Nachbaur (SPD) kündigte hier schon Widerstand an. Es gelte Einkommensschwache zu schützen und "Kinderbetreuung darf kein Luxusgut werden".