Quadratmeter um Quadratmeter mussten Dachhaut, dämmende Steinwolle und Dampfsperre entfernt werden bis auf die Holzverkleidung der Deckenkonstruktion (oben und unten links). Das kann nur Abschnittsweise stattfinden, da – sollte es regnen – das Wasser direkt ins Bad läuft und die Dampfsperre aufgrund der Dichtigkeit gleich wieder aufgebracht werden muss. Die roten Markierungen sind die Verläufe der Dachbalken auf denen alles wieder befestigt werden muss. Foto: Strohmeier

Handwerker schneiden sich Stück für Stück durch Dach. Zusätzlicher Kran für Oberlicht.

Bad Dürrheim - Seit dieser Woche sieht man es auch außen: Die Dachsanierung am Solemar schreitet Quadratmeter um Quadratmeter voran.

Im Solemar sieht man die Holzverkleidung des Daches, diese ist in zwei Lagen aufgebracht und ist an manchen Stellen momentan auch von oben zu sehen. Darauf liegt die Dampfsperre, dann kommt die isolierende Steinwolle und darüber die Dachhaut, die absolut dicht sein muss, da sonst bei Regen und Schnee Wasser eindringt und somit Schäden entstehen.

In der vergangenen Woche war es heiß auf dem Kuppeldach, die Hitze staute sich und die Reflektion der dunklen Kunststoffhaut tat ein übriges. Aus diesem Grund wurde morgens um 6 Uhr angefangen. Zwei der Mitarbeiter, die auf dem Dach arbeiten kommen aus Griechenland, Joannis Kakoulidis und Anastasiu Pairazidis, sie kamen mit der Hitze der vergangenen Wochen ganz gut zu Recht. Mit stoischem Fleiß schneiden sie das Dach täglich mehrere Stunden in Stücke und füllen die Abfallsäcke. Diese kommen in den großen Abfallcontainer vor dem Eingang, werden im Müllunternehmen getrennt und anschließend entsorgt.

Bei Schlechtwetterperiode droht Verzug

Kuppel um Kuppel arbeiten sich die Handwerker nun vor. In der Arbeitsweise wird nicht erst alles abgetragen und die Folien neu gespannt, sondern stückweise. Das hat einen einfachen Grund: Unter der Dampfsperre ist nur noch die zweilagige Holzverkleidung des Solemars. Sollte es zu einem größeren Regenguss kommen, tropft das Wasser von der Decke. Aus diesem Grund wird sofort wieder die Dampfsperre auf das Holz aufgebracht, um das Dach dicht zu halten. Im Moment liegt man auch voll im Plan, allerdings hänge dies natürlich auch vom Wetter ab, betont Solemar-Bereichsleiter René Keller. Wenn es zu einer Schlechtwetterperiode kommen sollte, müsse man mit Verzug rechnen.

Dacharbeiten sollen bis Oktober laufen

Nach Plan soll am Montag, 27. August, die Oberlichtkonstruktion der größten Kuppel angeliefert werden. Zunächst kommt das reine Stahlgerippe, auf dem Boden vor Ort sollen dann noch die einen oder anderen Fenster eingebaut und danach aufgesetzt werden. Parallel zu Anlieferung und Fensterbau wird die vorhandene Stahlkuppel auf dem Dach gelöst und mit dem Kran nach unten gehievt. Der in Betrieb befindliche Baukran ist 23 Meter hoch und hat einen Ausleger von 50 Meter, nennt René Keller diese beiden technischen Eckdaten, doch für die große Kuppel ist das zu wenig. Für diese Montage der Kuppel kommt ein zweiter Kran.

Die Dacharbeiten sollen bis Oktober laufen. Die betreuenden Baufachleute bescheinigten auch heute immer wieder, dass sich die Konstrukteure der Solemarkuppel einiges dachten, als sie diese planten und es eine hervorragende Ausführung sei. Nur wenig muss geändert werden. Dazu gehört beispielsweise, dass die Kuppelfenster jetzt dreifach verglast sind. Momentan laufen über dem Kuppeldach etwa ein Zentimeter dicke Stahlstangen – die Blitzableiter. In den Dachmulden zwischen den Kuppeln kam es schon vor, dass sich der Schnee sammelte und diese enorme Kraft die Verankerung aus dem Dach zog. Sie mussten erneuert und neu abgedichtet werden. Diese Verankerungen werden nun ein paar Zentimeter länger gemacht, dass der Zwischenraum Blitzableiter und Dach größer wird. Auch hatte die äußere Dachhaut 1700 Fixierpunkte, mit der sie auf dem Gebälk verschraubt war. Das waren 1700 Schwachstellen, an denen Wasser durch das Dach eindringen konnte und die laut Keller auch immer wieder abgedichtet werden mussten. Diese Fixierpunkte außen entfallen ebenfalls durch eine neue Konstruktion. Ende Oktober sollen die etwa 2500 Quadratmeter Dachfläche fertig saniert sein.