Mehrgenerationenhaus: 2000 Euro für eine digitale Vernetzungsidee von Bürgern in jedem Alter
Wir wollen, dass "durch virtuelle Kommunikation reale Treffen stattfinden", erklärt Angelika Strittmatter, Vorstandsmitglied im Mehrgenerationenhaus. Für die Idee des Vereins, sozusagen ein auf Bad Dürrheim begrenzten Facebook zu schaffen, erhielten man den Publikumspreis in einem Wettbewerb.
Bad Dürrheim. Beim Wettbewerb für Initiativen gegen Einsamkeit im Alter erhielten die Bad Dürrheimer bereits den dritten Preis der Jury. Jetzt gab es wieder einen Anruf in Berlin, der überraschte. Auch der Publikumspreis des Wettbewerbs geht auf die Baar. Verbunden ist er mit einem Scheck über 2000 Euro. Überreicht werden soll er noch in der ersten Jahreshälfte von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) oder einer Staatssekretärin.
Jetzt kommt man mit 2000 Euro in solch einem Projekt allerdings nicht allzuweit. Deswegen hat man sich kompetente Partner mit ins Boot geholt. Dazu gehört die FH Furtwangen, dies in Person von Christophe Kunze, einem Professor für diesen Bereich. Diese kam in Person einer Doktorandin und man stellte fest, dass es ähnliche Software-Anwendungen schon gibt. Denn eines ist klar: Das können die ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht stemmen.
Bei einem der Gespräche waren auch Vertreter der Stadt dabei, die sich ebenfalls dafür begeistern können. Dabei betont Strittmatter, dass die Datensicherheit gewährleistet ist. Für Privatpersonen ist die Teilnahme an der Plattform kostenlos, Gewerbetreibende müssen bezahlen. Adressdaten würden nicht an Dritte verkauft.
Die Inhalte können ganz unterschiedliche sein, beschreiben Angelika Strittmatter und ihr Vorstandskollege Wolfgang Götz. Diese reichen von Veranstaltungen über Alltagstipps bis hin zu Besorgungsmöglichkeiten. Es soll eine digitale Plattform für alle gesellschaftlichen Gruppen und für jedes Alter werden, betonen beide. Langfristig könne das Projekt auch wachsen und muss nicht nur auf Bad Dürrheim beschränkt bleiben, beispielsweise könnte man sich als räumliche Begrenzung auch den Schwarzwald-Baar-Kreis vorstellen.
Bei dem Wettbewerb gab es mehrere 100 Einsendungen, 18 kamen für den Publikumspreis in die engere Auswahl, beschreibt Strittmatter.
Und noch einen Gewinn gibt es: Ab Mai wird das Mehrgenerationenhaus einer von 75 Standorten deutschlandweit für den Digital-Kompass sein. Hier können sich Bürger und die Digitallotsen mit Fachleuten bei Problemen austauschen. Geplant sind jedoch auch öffentliche Foren.