Das Thema bezahlbarer Wohnungsraum ist auch Thema bei den Haushaltsreden. Foto: Murat Foto: Schwarzwälder Bote

Wohnungsbau: Gemeinderatsfraktionen sehen verschiedene Ursachen

Vor allem bei der SPD und bei der FDP war der bezahlbare Wohnraum ein größeres Thema der Haushaltsreden für das Jahr 2019.

Bad Dürrheim. Rund 3000 Euro pro Quadratmeter ist bei Neubauwohnungen in der Kurstadt keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Der Ruf, bezahlbaren Wohnraum für junge Familien zu schaffen scheint bei den Bauträgern, die in der Kurstadt aktiv sind, eher ungehört zu verklingen – nicht anders ist es allerdings in den Nachbarstädten Villingen-Schwenningen und Donaueschingen.

Die aktuellen Bauprojekte in der Stadt werden eher wenig bis keine Entspannung in dem eher niedrigen Preissegment der Immobilienbranche schaffen.

Derya Türk-Nachbaur (SPD) hat bereits in den Haushaltsvorberatungen einen Antrag gestellt, Möglichkeiten zu schaffen, wie Wohnen günstiger werden könnte. Die aktuelle Aufgabe bestehe darin, eine zukunftsgewandte Wohnraumpolitik zu betreiben. Eine soziale Wohnraumpolitik müsse langfristig angelegt sein, sie zeigt sich überzeugt, dass zu diesem Thema die Stadt gefordert sei.

Sorge in Sachen bezahlbaren Mietwohnungen und Immobilien hat auch Hans Buddeberg (FDP). Er sieht jedoch nicht unbedingt den knappen Wohnraum als Schuldigen für die hohen Mieten. Vielmehr hat er die gesetzlichen Bestimmungen als einer der Gründe ausgemacht. Bei Mehrfamilienhäusern zählt er die Energiebestimmungen auf: ein Teil der Energie müsse aus regenerativen Quellen kommen , Begrünung der Dächer und die Dämmung. Hinzu kämen beispielsweise noch ein Fahrradraum oder auch eine Tiefgarage. Dies alles treibe die Baukosten nach oben.

Es gäbe zwar den Effekt, dass einige günstige Wohnungen frei würden, weil manche Mieter in qualitativ hochwertigere Immobilien im Eigentum einziehen würden, doch in Bad Dürrheim sei dieser Effekt eher klein, da man viele Zuzüge von Senioren habe. Einen anderen Grund sieht er in den Bestimmungen für Vermieter. Diese Gesetze seien eher für die Großvermieter gemacht und nicht für einen Kleinvermieter. Es gäbe bei diesem Personenkreis den Eindruck, gegenüber dem Mieter in Bezug auf verschiedene Dinge rechtlos zu sein.

Er rief die Kollegen im Gemeinderat auf, die in verschiedenen Landesvorständen sitzen, ob man auf diesen Parteiebenen und in diesen Gremien nicht etwas bewegen könne. Auch Heinrich Glunz (CDU) sieht die Notwendigkeit, Baugebiete auszuweisen und Anreize zu schaffen, wie man Baulücken in der Kernstadt und in den Ortsteilen schließen könne.