Landestierschutzbeauftragte hat Verständnis für Bedenken der Stadt

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim-Ostbaar. Auf Unverständnis sind Äußerungen der Landestierschutzbeauftragten Cornelie Jäger gestoßen, die im SWR-Fernsehen erklärt hatte, die Vorstellungen in der Bevölkerung zur Landwirtschaft seien teilweise noch von der Tierhaltung der 50er und 60er Jahre geprägt. Und das entspreche nicht mehr der Realität.

Wie Jäger gestern betonte, habe sie damit keine Lanze für große Tierhaltung brechen wollen. Aus Sicht des Tierschutzes könne jedoch nicht generell gesagt werden, ob eine große oder kleinere Tierhaltung für die Tiere besser sei. Da komme es immer auf den Einzelfall an und hänge vielmehr von der "Betreuungsintensität" der Tiere und der Kompetenz des Tierhalters und seiner Mitarbeiter ab.

Zu der bei Oberbaldingen geplanten großen Schweinezucht habe sie nach Einsicht der Unterlagen bereits bei der Anhörung im Jahr 2012 öffentlich einige Punkte bemängelt.

So sei vor allem die Kastenbreite für die Sauen mit 65 bis 70 Zentimetern sehr knapp bemessen gewesen. Die ganze Planung sei "auf Kante genäht" gewesen und habe keinen Spielraum für Entwicklungen zum Wohl der Tiere gelassen. Wobei Jäger den Eindruck hatte, dass Messner sich auf die Kritik eingelassen und offen für Veränderungen gewesen sei.

Unabhängig vom Tierschutz könnten sehr große Tierhaltungen jedoch zu strukturellen Problemen führen. Da stellten sich Fragen, in wie weit benachbarte kleinere Betrieben dadurch in ihrer Existenz gefährdet würden. "Ich bin der Meinung, dass die Betriebe in die Region passen müssen", hat sie durchaus Verständnis für die Bedenken der Stadt gegenüber Messners bisherigen Erweiterungsplänen. Auch Jäger ist der Meinung, dass ein Betrieb in dieser Größe nicht zu einer Kurstadt wie Bad Dürrheim passe.