Sibylle Baumeister, Marija Galjer und Sabine Huber (von links) hoffen, für das geplante Angebot "Café Malta" geeignete Räume und ehrenamtliche Betreuer für an Demenz Erkrankte zu finden. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Angehörige bekommen Hilfe / Als erstes ist ein passender Raum zu finden

Ein neues Betreuungsangebot in der Kurstadt für an Demenz erkrankte Menschen planen die Malteser. Dazu werden dringend passende Räumlichkeiten und ehrenamtliche Betreuer gesucht.

Bad Dürrheim. Wie Sibylle Baumeister vom Amt für Soziales erläuterte, sei Marija Galjer, Referentin der Malteser, bereits im Sommer auf sie zugekommen, um das Angebot vorzustellen. "Ich war dafür sofort Feuer und Flamme" so Baumeister. Leider sei man mit dem Vorhaben bisher noch nicht weitergekommen. Es soll "Café Malta" genannt werden, so Marija Galjer und Menschen mit Demenz zur Verfügung stehen. Sie sollen von qualifizierten Ehrenamtlichen betreut werden und somit werde den pflegenden Angehörigen zumindest für ein paar Stunden in den Wochen eine Entlastung ermöglicht.

Der Grundstock für dieses Angebot kann gelegt werden, wenn die Räumlichkeiten gefunden werden. Benötigt werden dazu barrierefreie Räume von mindestens 40 bis 50 Quadratmetern, gerne auch größer, mit einer möglichst barrierefreien Toilette und einer Küche oder mit entsprechenden Anschlüssen.

Ebenfalls werde ein Büroraum benötigt für Beratungsgespräche mit Angehörigen. Zusammen mit Bürgermeister Walter Klumpp sei bereits nach solchen Räumen gesucht worden, bisher ohne Erfolg. Dass Bedarf für diese Art von Betreuung vorhanden ist, weiß Baumeister aus Erfahrung. Ein Grund sei der Wandel in der Gesellschaft. Immer mehr Menschen erkranken an Demenz, sie dürfen nicht ausgeschlossen werden. Pflegende Angehörige kommen oft an ihre Grenzen und benötigen Entlastung.

Die zu Betreuenden werden als Gäste bezeichnet. Vorgesehen ist es, zunächst mit drei Stunden an einem Nachmittag zu beginnen, je nach Bedarf kann dieser Zeitrahmen ausgeweitet werden. "Unser Ziel ist es, drei bis vier Mal in der Woche einen Nachmittag anbieten zu können", wünscht sich Marija Galjer, Caritas- und Sozialarbeiterin. Möglich sei auch ein Fahrdienst, der die Gäste zu Hause abholt und zurückbringt. Finanziert werden soll das Angebot über die Pflegekasse. Dass ehrenamtliche Demenz-Begleiter gefunden werden, sei in Bad Dürrheim kein Problem, weiß Sibylle Baumeister. Interessierte werden vor ihrem Einsatz eine Qualifikation nach dem schwedischen Konzept "Silviahemmet" erhalten.

Nach dem Motto "Demenzielle Menschen verstehen und begleiten" lernen sie die verschiedenen Arten dieser Erkrankung kennen und wie man damit umgeht. Die Ausbildung umfasst 40 Einheiten je 45 Minuten. Für drei Demenzkranke wird eine Betreuungsperson benötigt.

Weitere Informationen: Interessierte können sich bei Sabine Huber wenden, Telefon 0151/68 81 15 34 oder 07721/91 70 10 melden.