Inge Teichert (Mitte) wurde von der Stadt als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte bestellt. Bürgermeister Walter Klumpp (rechts) und Stadtjugendpfleger Christoph Lauer freuen sich auf eine Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen mit Handicap. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Behindertenbeauftragte: Umfangreiche Sprechzeiten

Bad Dürrheim. "Jeden Menschen annehmen, so wie er ist und ihn in seiner Eigenart akzeptieren". Das ist ein Anliegen von Inge Teichert, die von der Stadt als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte bestellt wurde.

"Wir sind sehr froh, wieder eine Behindertenbeauftragte in Bad Dürrheim zu haben", versicherte Bürgermeister Walter Klumpp und dankte Inge Teichert, dass sie in diesem Bereich die Aufgaben übernimmt. Es sei wichtig, mit ihr einen Ansprechpartner für Menschen mit Handicap zu haben, den man beim Thema "Barrierefreiheit" hinzuziehen könne und von ihm wichtige Hinweise zur Infrastruktur bekomme. Auch für bauliche Angelegenheiten zum Vorteil von Rollstuhlfahrern. Erfreut konnte Klumpp berichten, dass er im Generationentreff "Lebenswert" für die Behindertenbeauftragte einen Büroraum erhalten habe. Für ihre Arbeit wünschte er ihr viel Kraft und Freude.

Wichtig ist es für Inge Teichert, Benachteiligungen abzubauen und jedem Menschen seine Würde zu erhalten. Im Punkt "Teilhabe und Akzeptanz" gäbe es noch viel zu tun: Probleme von Senioren mit Gehbehinderung; Rollstuhlfahrer, die an unüberwindlichen Barrieren scheitern; Mütter mit behinderten Kindern; junge Menschen, die ins Berufsleben einsteigen wollen und an ihrer Behinderung scheitern; Erwachsene, die mitten im Leben durch Krankheit oder Unfall in eine Behinderung geraten; zählte sie auf. Für alle diese Probleme werde sie Ansprechpartner sein als eine Vertrauensperson, die durch ein offenes Ohr, Verständnis sowie durch eigene Erfahrung und Empathie für die belastenden Probleme mit Krankheit und Behinderung helfen könne.

In Bad Dürrheim werde in dieser Richtung heute schon viel getan, doch blieben immer noch Fragen offen. Eine weitere Aufgabe sieht sie darin, Vernetzungen zu Beratungsstellen zum Wohle der Mitmenschen in schwierigen Situationen zu schaffen und zu helfen, ohne ein Werturteil über diese Menschen zu sprechen. Es gehe vor allem um die Teilhabe am alltäglichen Leben.

Weil Helfen auch Spaß mache und das eigene Leben bereichert, appelliert Inge Teichert an Mitbürger, die sie unterstützen möchten. Sei es mit Rat und Tat oder bei Gesprächen mit dabei zu sein, je nach Zeit, Interesse und Fähigkeiten.

"Wir sind auf einem guten Weg, denn der Weg ist das Ziel", sagte Stadtjugendpfleger Christoph Laufer, der die Behindertenbeauftragte als Ansprechpartner unterstützt. "Sie ist sehr engagiert und motiviert und hat klare Vorstellungen über das, was sie erreichen möchte." Er werde als Sprachrohr zwischen ihr und der Stadt fungieren. Ab Januar, so blickt er voraus, werde sie richtig durchstarten. Viel Wert legt er auf Aufklärung, damit das negativ belastende Wort "Behindert" positiv aufgewertet wird. Laut einer Studie sei jeder zweite Mensch in irgendeiner Weise behindert. Dazu gehöre auch, die Inklusion im Jugendhaus voranzutreiben. "Bad Dürrheim ist in vielen Dingen Vorreiter, warum auch nicht in der Inklusion?" fügte er hinzu.

An folgenden Tagen ist Inge Teichert für Ratsuchende erreichbar: Im VDK-Raum (linker Eingang im Haus des Bürgers) jeden zweiten Donnerstag von 15.30 bis 17 Uhr, im Generationenhaus, wo für Gespräche ein separater Raum zur Verfügung steht, an jeden dritten Freitag im Monat von 10.30 bis 12 Uhr und jeden dritten Donnerstag im Bistro Matissé von 14.30 bis 17 Uhr. Auch privat ist sie bei Fragen jeder Zeit erreichbar unter der Telefonnummer 07726/3 89 12 45 oder per Mail unter teichertinge@web.de.