Marion Gentges trug sich beim Gemeindebesuch ins Silberne Buch der Stadt Haslach ein. Foto: Fotos: Kleinberger

"Drei B" beschäftigen Marion Gentges hauptsächlich, wenn sie in ihrer Funktion als Landespolitikerin die Stadt Haslach besucht. Auch beim jüngsten Besuch der baden-württembergischen Justizministerin ging es um B 33, Bahnhof und Brücke.

Haslach - Mit vielen Glückwünschen für das neue Amt als Justizministerin und dem Eintrag ins Silberne Buch der Stadt empfing Saar Marion Gentges am Donnerstagnachmittag. Gemeinsam mit Vertretern der Stadtratsfraktionen der SPD und CDU – ging es gleich in einen regen Austausch. Die Vertreter sowohl der Grünen als auch der Freien Wähler hatten kurzfristig abgesagt, informierte Saar.

B 33: Den Beginn des Planfeststellungsverfahrens für die B 33 hatte das Regierungspräsidium für 2021 in Aussicht gestellt. Saar geht davon aus, dass es dabei bleibt, sagte er mit Hinblick auf die Personalwechsel, die bei den Planern vollzogen wurden.

Insgesamt heißt es, Lösungen für besonders problematische Stellen zu finden. Vornehmlich ist das der Lärmschutz. Beim letzten Gemeindebesuch hätte sie einen Hinweis auf eine weitere Gemeinde mit nach Stuttgart genommen, bei der Regierungspräsidium und Stadt eine gemeinsame Lösung zum Bau von Lärmschutzwänden gefunden hätten. Diese sei jedoch nur sehr bedingt auf Haslach übertragbar, bedauerte sie. Bollenbachs Ortsvorsteher Andreas Isenmann (CDU) betonte, dass ein gleichwertiger Lärmschutz für beide Ortsteile und die Stadt das Ziel sei. Gentges befand, dass eine Lösung in der Lärmschutzfrage auch eine Frage der Akzeptanz in der Bevölkerung für das Projekt sei. Herbert Himmelsbach (SPD) wies auf ein Projekt des Fraunhofer-Instituts hin, das Photovoltaik-Anlagen und Lärmschutzwände verbinde. Einen Investor für ein solches Projekt zu finden, könnte eine Lösung sein, so Gentges. Insgesamt brauche es bei den aktuellen Problemstellen ohnehin Kreativität.

Bahnhof: So auch beim Bahnhof. Dass Gleis 2 nicht barrierefrei erreichbar ist, ist nicht nur für Saar inakzeptabel. Gentges war von einem betroffenen Bürger angeschrieben worden, der nach Offenburg pendelt, aber regelmäßig erst einmal in die Gegenrichtung bis Hausach fährt, um dort aufs andere Gleis zu wechseln. Das Verkehrsministerium habe auf Förderungen verwiesen. "Das müssen wir angehen", sagte Gentges. Der öffentliche Nahverkehr solle stärker genutzt werden – dann müsse auch jeder ihn überhaupt nutzen können. Ohne Fahrstuhl wird es laut Saar am Haslacher Bahnhof nicht gehen. DIN-Normen, Verordnungen und die baulichen Gegebenheiten vor Ort machten die Sache auch hier kompliziert. n

Brücke: Der im Zuge der B 33 erforderliche Neubau der Fußgängerbrücke in Richtung der beiden Ortsteile ist das dritte "B", das kreative Lösungen erfordert. Auf der Stadtseite gibt es wenig Platz, um die Brücke anzusetzen: Entweder wird sie zu steil, um komplett barrierefrei zu sein, oder zu teuer. Saar und Gentges sind sich jedoch einig, dass Barrierefreiheit wünschenswert wäre.

Andreas Isenmann verwies außerdem auf die aktuell unübersichtliche und gefährliche Verkehrssituation am Bollenbacher Ei, wo An- und Auffahrt der B 33 mit Verbindungsstraßen zu den Ortsteilen zusammentreffen. Er informierte Marion Gentges darüber, dass das Regierungspräsidium endlich Handlungsbedarf sehe – die Maßnahme aber im Zuge der B 33-Umfahrung angehen wolle. Das sei zu spät, weil die Verkehrssituation sich in seiner Einschätzung mit der Umfahrung völlig ändern werde werde. Gentges versprach, das Regierungspräsidium zu kontaktieren.