Eine Facebook-Gruppe für Autofahrer rund um Horb hilft, bei Problemen rund um den Wagen schnelle Lösungen zu finden. Felix und Daniela Bossert erzählen, warum sie die Gemeinschaft ins Leben riefen und welche Vorteile das Projekt hat.
Wer hatte dieses Problem nicht schon einmal? Am Armaturenbrett leuchtet ein Lämpchen auf und man weiß nicht, wie den Fehler beheben.
So geschehen einer Autofahrerin aus der Region. „Bei meinem Wagen leuchtet die Airbaglampe“, schreibt die Frau in der Facebook-Gruppe Autofahrer in Horb und Umgebung – Hilfe bei Autofragen.
Ob ihr jemand einen Tipp geben könne, woran es liege – die Werkstatt hätte ihr eine stundenlange Suchen prophezeit. Keine 15 Minuten später eine Antwort: „Hatte ich auch schon, war ein Stecker, der sich unter dem Fahrersitz befindet. Wurde beim Saugen gelockert“, schreibt ein anderes Mitglied.
Autofahrer tauschen sich aus
„Wenn sich eine Frage einfach lösen lässt, muss man gar nicht erst in die Werkstatt“, sagt Felix Bossert. Der Kfz-Ingenieur hatte die Gruppe vor zwei Jahren gegründet, um Autofahrer in der Umgebung untereinander zu vernetzen.
Häufig seien es Probleme, die andere auch schon gehabt hätten, erklärt Bosserts Frau Daniela, die die Gruppe ebenfalls moderiert. „In der Community herrscht ein gutes Miteinander“, beschreibt sie die Atmosphäre.
Wenn man durch das vorhandene Schwarmwissen schon bei kleinen Fehlermeldungen rechtzeitig reagieren könne, ließen sich so große Folgeschäden oftmals vermeiden, so ihre Einschätzung.
Mitglieder helfen gegenseitig
Denn schließlich seien viele Werkstätten ausgelastet und für einen Termin gebe es lange Wartezeiten. Oder wenn einem das Problem nach Feierabend oder am Wochenende auffällt, die Kfz-Betriebe zu dieser Zeit jedoch alle geschlossen hätten. „Hier bekommt man meist eine schnelle Antwort“, sagt sie.
„Wir selbst haben nicht immer selbst Zeit, um alle Fragen persönlich zu beantworten“, gibt Felix zu, dem die Werkstatt Fahrzeugtechnik Bossert in Horb gehört. Doch das sei auch nicht nötig. „In der Gruppe sind über 3000 Leute, die sich oftmals gut mit Autos auskennen“, erklärt er.
Manchmal auch Werkstatt nötig
In kurzen Videos zeigt Bossert auch Einblicke in seine Arbeit, sei es beispielsweise das Auslesen von Fehlercodes, ein ausgeschlagenes Zweimassenschwungrad oder die Konsequenzen eines undichten Stoßdämpfers. Aber auch die regelmäßige Kontrolle des Reifenprofils ist etwas, was ihm sehr am Herzen liegt.
Natürlich können nicht alle Probleme durch die gegenseitigen Ratschläge in der Autofahrer-Gruppe gelöst werden. So hatte Bossert auch einmal einen Kunden in der Werkstatt, dessen Motorkontrollleuchte anging. „Der Schaden war schlussendlich so groß, dass es 7000 Euro kostete“, erinnert er sich.
Andere Dinge könnte man hingegen sehr schnell lösen. Ein Gruppenmitglied beschrieb, dass nach dem Ausschalten des Motors das Bremslicht weiterhin leuchte. Die postwendende Analyse eines weiteren Teilnehmers zur Fehlerursache: „Bremslichtschalter. Sitzt am Bremspedal.“
Ein gutes Miteinander
Für solche Hilfestellungen ist Daniela Bossert schon sichtlich stolz auf die Internet-Gemeinschaft. „Es ist ein gutes Geben und Nehmen“, sagt sie.
Jeder könne seine Fragen stellen, auch wenn er keine Ahnung von dem eigenen Auto habe. Es werde stets sachlich geantwortet. „Das ist eine coole Gruppe, die sich gegenseitig hilft“, lautet ihr Fazit.