Fast jeder vierte frischgebackene Papa bezog 2009 Elterngeld für mindestens zwei Monate.

Wiesbaden - Immer mehr Väter in Deutschland legen im Job eine Familienpause ein und leben einige Monate vom Elterngeld. Fast jeder vierte frischgebackene Papa bezog die Leistung 2009, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete.

Fast alle Väter bleiben nur zwei Monate zuhause

Eine Quote von 23,6 Prozent ermittelten die Statistiker. Bei Vätern der im Jahr 2008 neugeborenen Kinder war es nur gut jeder Fünfte. Im ersten Jahr des Elterngeldes 2007 hatte sich nur gut jeder sechste junge Vater dafür entschieden.

Nach wie vor beziehen drei Viertel der Väter das Elterngeld nur für einen relativ kurzen Zeitraum von maximal zwei Monaten. Von den Müttern der Babys, die 2009 zur Welt kamen, nahmen 96 Prozent das Elterngeld in Anspruch. Dabei bekamen sie im Schnitt 861 Euro im Monat. Väter bezogen mit 1171 Euro rund ein Drittel mehr.

Väter in Sachsen, Bayern und Berlin ganz vorne

Die Begeisterung der Männer für das Elterngeld ist in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich: Am häufigsten haben sich die Väter in Sachsen, Bayern und Berlin (rund 30 Prozent) im Jahr 2009 dafür entschieden. Mit Abstand am wenigsten junge Väter legten hingegen im Saarland (14 Prozent) eine Babypause ein.

Das Elterngeld wird seit 2007 bis zu 14 Monate an Väter und Mütter bezahlt, die weniger oder vorerst gar nicht mehr arbeiten und sich zu Hause um ihr Kind kümmern. Es beträgt in der Regel gut zwei Drittel des durchschnittlichen Nettogehalts, das durch die Elternzeit wegfällt. Die Höchstgrenze liegt bei monatlich 1800 Euro, das Minimum bei 300 Euro. Diese Summe wird auch gezahlt, wenn es vor der Geburt des Kindes kein Einkommen gab. Seit 2011 wird das Elterngeld als Einkommen auf Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe und beim Kinderzuschlag angerechnet.