Cora und Kian Münter hatten sich zum Spielenachmittag im Altensteiger Schlossmuseum eingefunden. Mit dabei waren Oma Patricia Mast und Tochter Esther Münter (links). Veranstalter war das Jugendhaus, vertreten durch die Sozialarbeiterinnen Senta Gaiser und Carina Schröder. Foto: Köncke

Die Zahl der Besucher im Altensteiger Schlossmuseum bleibt kurz vor der Schließung der Weihnachtsausstellung weit hinter den Erwartungen zurück. Obwohl Leiterin Sandra Seltenreich und ihre Mitarbeiterinnen nichts unversucht lassen, das Interesse zu wecken. Zum Beispiel durch ein Rahmenprogramm.

Altensteig - Eine Abordnung der Nagolder Holzwerkstatt präsentierte an einem Aktionstag formschöne und kreative Holzarbeiten, Schüler des Altensteiger Christophorus-Gymnasiums brachten "Skulpturale Spielgeräte" vorbei und Martin Spreng verzauberte mit seinem Schattentheater. Vielleicht kommen wenigstens viele Kinder ab sechs Jahren zum Spielenachmittag, der vom Jugendhaus angeboten wird?

Frustration wegen geringer Beachtung

Die Hoffnung erfüllte sich nicht und die Museumsleiterin gibt offen zu, nicht nur deswegen, sondern über die allgemein geringe Beachtung der Sonderausstellung mit der Überschrift "Kulturgut Spiele" frustriert zu sein. Vier Sunden lang hielten sich am vergangenen Sonntag die Sozialarbeiterinnen Carina Schröder und Senta Gaiser im Raum Dürnitz auf, um unterschiedliche Gesellschaftsspiele "aus Omas Zeiten" anzubieten oder Hilfestellung bei Malereien zu geben. Lange Zeit seien sie nur dagesessen und hätten vergeblich auf Mädchen und Jungen gewartet, berichtet Senta Gaiser aus Freudenstadt. Sie ist zu 100 Prozent bei der Stiftung Eigensinn angestellt und hauptsächlich für die Schulsozialarbeit am Altensteiger Christophorus-Gymnasium, der Friedrich-Boysen-Realschule und der Hohenberg-Werkrealschule tätig – ihre anwesende Kollegin an der Markgrafen-Grundschule und dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ).

Am Nachmittag hatte das Warten doch noch ein Ende. Die neunjährige Cora Münter und ihr zwölfjähriger Bruder Kian erschienenen mit ihrer Mutter. Sie sind in der Nähe von Augsburg zuhause und haben Oma Patricia Mast – bekannt als Schriftführerin des Altensteiger Schwarzwaldvereins – besucht. Zum Aufenthalt würde "selbstverständlich" der Gang ins Schlossmuseum gehören, verrät Esther Münter. Auf dem Spieltisch lag der Klassiker "Mensch ärgere dich nicht". Statt einen Würfel in die Hand zu nehmen, wollte der Anhang lieber die von den Sozialarbeiterinnen zur Verfügung gestellten Stofftüten mit eingezeichneten, kreisrunden Startfeldern des Klassikers bemalen.

Freude dürfte sich in Grenzen halten

Damit sich bei der nächsten, vom Jugendhaus angebotenen Veranstaltung am kommenden Sonntag, 16. Januar, mehr Kinder einfinden, will Sandra Seltenreich ihren Mann, der an der Altensteiger Markgrafenschule unterrichtet, darum bitten, Grundschüler anzusprechen, ob sie nicht Lust hätten, an "Spielen aus aller Welt" – so das Motto – im Schlossmuseum teilzunehmen.

An diesem Tag endet auch die Weihnachtsausstellung. Dann kann Modellbauer Wolfgang Schulte seine handgefertigten Holzkämme einpacken, Imker Walter Mohr seine Honiggläser und Bienenwachskerzen wegräumen und Seltenreich die genauen Besucherzahlen ermitteln. Die Freude der Museumsleiterin dürfte sich in Grenzen halten.