Beim Balinger Ordnungsamt ist die Ausländerbehörde der Stadt angesiedelt. Diese soll künftig mit derjenigen der Landkreisverwaltung eine schlagkräftige Einheit bilden. Foto: Maier

Die Stadt Balingen strebt in Kooperation mit der Landkreisverwaltung Zollernalb eine gemeinsame Ausländerbehörde an. Dadurch sollen das Angebot und die Qualität steigen und außerdem die Organisation leistungsfähiger gestaltet und die Personalsituation verbessert werden. Der Balinger Gemeinderat entscheidet in der Angelegenheit in der Sitzung am Dienstag, 27. April (17 Uhr, Stadthalle).

Balingen - Anlass für die Fusions-Überlegungen waren auf Seiten der Balinger Stadtverwaltung personelle Ausfälle in den Jahren 2019 und 2020: Auf dem Papier umfasst die personelle Ausstattung der Balinger Ausländerbehörde 3,65 Vollzeitäquivalente; diese verteilen sich auf fünf Beschäftigte, die zusammen rund 4000 Menschen betreuen.

Zwischen Herbst 2019 und Sommer 2020 war etwa die Hälfte dieser Stellenanteile nicht besetzt – dabei habe sich nach Angaben von Ordnungsamtsleiter Jens Keucher die Störanfälligkeit dieser kleinen Organisationseinheit gezeigt: Die Tätigkeiten mussten auf das Notwendigste reduziert werden, es seien große Bearbeitungsrückstände aufgelaufen. Das habe zu großem Unmut bei den Kunden geführt. Nur mit Mühe sei es zudem gelungen, die vakanten Stellen im September 2020 wieder zu besetzen. Das habe zu Überlegungen geführt, die Ausländerbehörde künftig gemeinsam mit dem Landratsamt zu führen; die Kreisbehörde übernimmt diese Aufgabe bereits für viele kleinere Kommunen im Kreis.

Die Bildung einer gemeinsamen Dienststelle sei, so Keucher, mit dem Landesverwaltungsgesetz vereinbar. Dabei werden die Aufgaben nicht übertragen, vielmehr sollen die Aufgabe der Ausländerbehörde künftig gemeinsam erledigt werden. Die gemeinsame Dienststelle, so Keucher, sei auch im Sinne der Landkreisverwaltung: Diese sehe sich ebenso immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, für dieses spezielle Aufgaben- und Rechtsgebiet ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Zudem habe sich bereits ein Unternehmenberatungsbüro mit dem geplanten Zusammengang beschäftigt.

Ergebnis: Dadurch würden sich deutliche Synergiepotenziale ergeben. Entstehen würde eine durch ihre personelle Größe dann auch zuverlässige Ausländerbehörde, die für die Betreuung von rund 17 000 Menschen zuständig wäre.