Immer wieder gibt es die Chance, einzigartige Objekte der britischen Royals in Auktionshäusern zu ersteigern. Auch am Wochenende gab es die Gelegenheit dazu.
- Autos, Briefe und ab und zu ein altes Stück Torte: Royale Besitztümer und andere symbolträchtige Gegenstände garantieren in Auktionshäusern gute Geschäfte. In der Vergangenheit sind einige ganz besondere Dinge versteigert worden - erst am Wochenende war es in Baden-Württemberg soweit.
Brief der pferdeverrückten Monarchin
Eine Spur von royalem Glanz im Schwabenland: Am Samstag ist ein privater Brief der im September gestorbenen Queen Elizabeth II. in Leinfelden-Echterdingen für 8300 Euro versteigert worden. Ein Stuttgarter Auktionshaus bot das handgeschriebene zweiseitige Schreiben aus dem Jahr 1966 an.
Die Adressatin Etti Plesch, geborene Maria Gräfin von Wurmbrand-Stuppach (1914-2003), teilte mit der Monarchin ihre Leidenschaft zum Pferdesport. Die Queen schrieb der „lieben Mrs. Plesch“ sie sei „entzückt von dem hübschen Foto der Sandringhamer Pferde, das ich von Ihnen und Mr. Plesch zu Weihnachten bekommen habe“ – allerdings nicht in besonders ordentlicher Handschrift. Die damals 40-Jährige schloss ihren Brief mit der Einsicht, dass Geduld bei der Pferdezucht die vielleicht wichtigste Tugend sei - und etwas Glück.
Royale Hochzeitstortenstücke im Angebot
Im vergangenen Jahr ist ein übrig gebliebenes Stück Torte der Hochzeit von Prinz Charles und Prinzessin Diana für 1850 Pfund (2180 Euro) versteigert worden. Das Tortenstück war bereits 40 Jahre alt. Eine Mitarbeiterin der „Queen Mum“, also der Mutter von Königin Elizabeth II., hatte das Stück nach der Hochzeitsfeier am 29. Juli 1981 erhalten. Sie hielt es mit Folie frisch und bewahrte es in einer geblümten Kuchendose auf. Auf der aufwendig verzierten Kuchenglasur, die einen Marzipanboden überzieht, ist das royale Wappen zu sehen. Bereits 2008 kaufte ein Sammler das Tortenstück. Zu der Hochzeit waren fast zwei Dutzend Torten angeboten worden.
Auch ein Stück der Hochzeitstorte von Prinz William und seiner Frau Kate gab es vor Kurzem zu ersteigern, allerdings deutlich günstiger: Erst vor wenigen Tagen ist ein elf Jahre altes Kuchenstück mit der originalen Verpackung im englischen Norwich für 390 Pfund (gut 450 Euro) versteigert worden. Ein Stück der Hochzeitstorte von Charles’ zweiter Hochzeit mit seiner heutigen Frau Camilla aus dem Jahr 2005, für das ein ähnlicher Preis erwartet worden war, blieb hingegen liegen - es sei nicht versteigert worden, hieß es vom Auktionshaus.
Kunst des Königs von Interesse
Mehr Interesse weckt König Charles III. mit seiner Kunst: Vor gut 20 Jahren malte er das königliche Schloss Balmoral in Schottland. Bei einer Auktion im Oktober wurde ein Druck dieses Gemäldes für mehr als 5000 Pfund verkauft. Es sei vermutlich das erste Mal, dass ein Druck eines amtierenden Monarchen versteigert wurde, hieß es vom Auktionshaus Bonhams. Ein privater britischer Sammler bezahlte 5738 Pfund (rund 6660 Euro) für „The Scottish Home“ (etwa: Das schottische Zuhause). Signiert ist das gerahmte Bild mit „Charles 2001“.
Tierische Tasche erfolgreich versteigert
Auffällige Hüte und Schmuckstücke gehören bei den Royals zur Alltagskleidung: Im vergangenen Jahr ist eine mit Diamanten besetzte Abendtasche in Schweinsform für mehr als 109.000 Pfund (umgerechnet mehr als 126.000 Euro) in London versteigert worden, wie das Auktionshaus Sotheby’s mitteilte. Die Tasche und mehrere andere kostbare Accessoires hatten der Gräfin Mountbatten, Patricia Knatchbull, einer Cousine des Queen-Gemahls Prinz Philip, gehört, die im Jahr 2017 gestorben war.
Royaler Führerschein
Unter den Hammer kam kürzlich auch der Führerschein von Queen Elizabeth II. aus ihrer Zeit beim britischen Militär. Dieser brachte gemeinsam mit anderen Dokumenten aus dieser Zeit rund 6800 Pfund (rund 7895 Euro) im englischen Colchester ein. Die Queen hatte während des Zweiten Weltkriegs ihren Militärdienst absolviert. Ein früherer Fahrlehrer beim Militär hatte veranlasst, dass die private Sammlung erst nach dem Tod der Monarchin verkauft werden sollte.
Autos von Prinzessin Diana
Auch Fans von Lady Di konnten in diesem Jahr ihr Glück versuchen: Ein ehemaliges Auto von Prinzessin Diana ist für 650.000 Pfund (rund 754.000 Euro) versteigert worden. Die Ex-Frau von Charles fuhr gerne selbst, ein Leibwächter nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Der Ford Escort hat lediglich gut 40.000 Kilometer auf dem Tacho und gilt als Unikat, da es das einzige schwarze Modell der RS Turbo Series 1 sein soll. Auf Wunsch der Londoner Polizei baute der Hersteller unter anderem einen zusätzlichen Rückspiegel für den Leibwächter ein. Im Jahr zuvor war bereits ein anderer Ford Escort, den Diana 1981 als Verlobungsgeschenk von Charles bekommen hatte, bei einer Auktion für 52.000 Pfund von einem Museum in Chile versteigert worden.