Die schwedischen Spielerinnen jubeln nach ihrem Tor gegen Kolumbien. Das Spiel endete 1:0 für die Schwedinnen. Foto: dapd

Mitfavorit Schweden ist mit einem Sieg gegen Neuling Kolumbien in die Frauen-WM gestartet.

Leverkusen - Schwedens mühevoller 1:0 (0:0)-Sieg gegen WM-Neuling Kolumbien ist vom Dopingverdacht gegen die südamerikanische Ersatztorhüterin Yineth Varon überschattet worden. Das Tor des Tages erzielte die für den 1. FFC Frankfurt spielende Jessica Landström (57. Minute) am Dienstag in der mit 21.106 Zuschauern besetzten WM-Arena in Leverkusen. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Es läuft alles ziemlich gut für uns“, sagte Schwedens Trainer Thomas Dennerby. Es war das erste Spiel der Gruppe C, in der noch die USA und Nordkorea spielen.

Kolumbianische Torfrau Yineth Varon suspendiert

„Auch gegen Nordkorea sehe ich eine gute Chance, zu gewinnen“, sagte der schwedische Coach mit Blick auf das nächste Spiel am Samstag in Augsburg. Noch während der Partie gab der Fußball-Weltverband Fifa bekannt, dass die Kolumbianische Torfrau Yineth Varon suspendiert wurde.

Die 29-Jährige war erst kurz vor dem WM-Turnier nachnominiert worden, weil sich Stammkeeperin Paula Forero verletzt hatte. Bei der Auswertung der Doping-A-Probe sei ein „von der Norm abweichendes Analyseergebnis“ festgestellt worden, hieß es in einer Fifa-Mitteilung. Die Probe sei am Samstag in Leverkusen nach dem Training des kolumbianischen WM-Teams genommen worden. Die Spielerin hat das Recht, eine B-Probe zu verlangen.

Kolumbien will "intelligent gegen USA spielen"

„Das ist eine Information, die wir erst auswerten müssen. Wir werden uns zu einem gegebenen Zeitpunkt dazu äußern“, sagte Kolumbiens Trainer Ricardo Rozo, der trotz der Pleite optimistisch den kommenden Aufgaben entgegenblickte. „Wir wollen in die zweite Runde kommen und ich glaube, dass wir die Möglichkeit haben, eine starke Nation zu schlagen. Unser Ziel ist es nun, intelligent gegen die USA zu spielen.“ Die Schwedinnen hätten seinem Team „das Leben sehr schwer gemacht, vor allem mit ihrer physischen Präsenz“.

Seite 2: Schweden von Anfang an in der Favoritenrolle

Schweden, bei allen WM-Titelkämpfen dabei und 2003 Vizeweltmeister, schlüpfte in der Anfangsphase der Partie schnell in die Favoritenrolle gegen die „Cafeteras“ aus Südamerika. Vor allem Starstürmerin Lotta Schelin sorgte für Dampf und Gefahr vor dem gegnerischen Tor. In der 3. und 10. Minute hatte die Torjägerin von Olympique Lyon schon Kolumbiens Keeperin Sandra Sepulveda überwunden, doch zweimal klärte Natalia Gaitan kurz vor der Torlinie.

Schwedisches „Festival der vergebenen Chancen“

Danach ging den athletischen Skandinavierinnen bei hochsommerlichen Temperaturen die Luft gegen die recht kleinen Kolumbianerinnen aus. Das Team um die 17-jährige Spielmacherin Yoreli Rincon verteidigte geschickt und kombinierte im Mittelfeld gut - nur vor dem gegnerischen Tor fiel ihnen nichts mehr ein. In der 35. Minute hatte dagegen erneut Lotta Schelin die Chance zur Führung, doch Torfrau Sepulveda war zur Stelle.

Alleinunterhalterin Schelin setzte kurz nach dem Wiederanpfiff das schwedische „Festival der vergebenen Chancen“ fort: Diesmal hatte die Skandinavierin Sepulveda schon ausgespielt, traf aber das leere Tor nicht. Den Bann brach schließlich Jessica Landström (57.). Nach einem Querpass von Schelin schob sie den Ball zum 1:0 ein.

Nächste Gegner Titelanwärter USA und Geheimfavorit Nordkorea

Für Schweden, das bei der WM vor vier Jahren in der Gruppenphase ausgeschieden war, war der Sieg enorm wichtig, da Titelanwärter USA und Geheimfavorit Nordkorea die nächsten Gegner im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale sind. Zudem geht es in Deutschland auch darum, die in den letzten Jahren verspielte Reputation wieder herzustellen, da Schweden in zwei Jahren Gastgeber der EM ist.