Präsident Wladimir Putin und Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin – aus einstigen Verbündeten sind wohl Feinde geworden. (Archivbild) Foto: AFP/GAVRIIL GRIGOROV

Die Lage in Russland spitzt sich nach dem bewaffneten Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin dramatisch zu. Der Kreml kündigt eine Rede von Wladimir Putin an.

Nach dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin hat der Kreml in Moskau eine Rede von Präsident Wladimir Putin angekündigt. Der Staatschef werde sich in Kürze an die Öffentlichkeit wenden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Samstag. Details nannte er zunächst nicht. Prigoschin, der bisher als Vertrauter Putins gilt, hat mit seiner Privatarmee Wagner nach eigenen Angaben wichtige militärische Objekte in Rostow am Don im Süden Russlands besetzt. Eine Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums gab es nicht dazu.

Offen gegen Militärführung gewandt

Der Chef der Wagner-Truppe, der eine zentrale Rolle in Moskaus Krieg gegen die Ukraine spielt, hatte sich zuvor offen gegen die Militärführung gewandt. Gegen Prigoschin ermitteln die Behörden in Moskau wegen Aufrufs zu einem bewaffneten Aufstand.

Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte die Wagner-Söldner aufgerufen, Prigoschin festzusetzen. Der Kreml in Moskau teilte mit, dass Putin fortlaufend über die Lage informiert werde. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden in der russischen Hauptstadt deutlich ausgeweitet. In der Nacht waren Militärfahrzeuge im Stadtzentrum unterwegs gewesen.