Tatjana Kretschmer von der Narrenzunft skizziert in der Hauptversammlung das Ende des Vereins. Foto: Hettich-Marull

Schlechte Nachrichten für die Fasnet-Szene in Mönchweiler: Nach 20 Jahren wird die Narrenzunft Mönchweiler wohl die Segel streichen.

Mönchweiler - Aufgrund der dünnen Personaldecke und des Fehlens von Kandidaten für die Vereinsführung steht der Verein mit dem Rücken an der Wand.

Zwar hatte die Zunft durch die Pandemie stark zu leiden – das Band der Fasnet wurde durch die Einschränkungen zerschnitten, allzu viele Treffen fanden nicht statt, die Bindung zum Verein litt. Man traf sich zu Ausflügen und Wanderungen und versuchte so den Kontakt zu halten – und eigentlich war die Stimmung unter den Mitgliedern sehr gut.

Seit jedoch Zunftmeister Erwin Weihing sein Amt in der Hauptversammlung 2018 niedergelegt hatte, fehlte dem Verein ein Nachfolger im Amt. Im Herbst 2019 kam es zu einem weiteren Cut: Der stellvertretende Vorsitzende Klaus Zehnder legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Schriftführerin Tatjana Kretschmer und die ebenfalls gesundheitlich angeschlagene Kassiererin Petra Laufer hielten den Verein am Laufen, mussten jedoch in Abstimmung mit den aktiven Mitgliedern sowohl den Umzug, als auch den Zunftabend 2020 absagen – zu viele Ausfälle vor den närrischen Tagen machten eine Durchführung unmöglich.

Fasnet ist nicht nur Spaß, sondern auch viel Arbeit

In den vergangenen Jahren hatte sich deutlich gezeigt: Fasnet ist nicht nur Spaß, sondern auch viel Arbeit – und das mit extrem dünner Personaldecke. Und dann kam die Pandemie und mit ihr der Ausfall der Fasnet 2021 und aller weiteren Veranstaltungen. Dennoch blieb man bei der Narrenzunft zuversichtlich, wollte 2022 wieder durchstarten, hatte sogar Kandidaten für vakante Vorstandspositionen gefunden.

Die Hauptversammlung im Frühjahr und im Herbst 2020 mussten wegen der Pandemie ausfallen, erst jetzt im Sommer 2021 konnte getagt werden. Eigentlich wähnte man sich personell auf der sicheren Seite, über Termine für die kommende Fasnet war bereits intern gesprochen worden.

Was dann geschah, hielt Schriftführerin Tatjana Kretschmer bis zur Entlastung desr Vorstands zurück. "Wir können hier heute keine Entlastung vornehmen, weil damit die Amtszeit der Amtsinhaber endet." Grund: Beide Kandidaten – sie standen für die Ämter des Schriftführers und des Kassierers zur Verfügung – hatten eine Woche vor der Hauptversammlung überraschend ihre Kandidatur zurückgezogen. Damit war auch die Bereitschaft von Tatjana Kretschmer, zumindest den stellvertretenden Vorsitz des Vereins zu übernehmen, Makulatur. Kassiererin Petra Laufer schloss eine erneute Kandidatur wegen ihrer gesundheitlichen Probleme aus. Somit standen keine Kandidaten für einen geschäftsfähigen Vorstand zur Verfügung.

Für den Verein gebe es somit momentan nur die Option der Auflösung. Es gelte, so Kretschmer, für die Amtsinhaber nun noch durchzuhalten. Am 14. September soll in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Auflösung des Vereins beschlossen werden. Wenn nach einem Jahr die Vereinsliquidation abgeschlossen ist – ohne dass sich an der Situation etwas ändert und sich doch noch Kandidaten für die Vorstandsämter finden – wird der Verein zum 31. Dezember 2022 endgültig aufgelöst.

Die Mönchweiler Vereinsgemeinschaft verliert dann einen kleinen, aber sehr aktiven Verein, der soviel leistete und eine wahre Bereicherung für die Gemeinde war. Die genialen Zunftabende in der Alemannenhalle werden noch lange nachwirken.