Hat ein Händchen, nicht nur für den stacheligen Einwanderer aus Mexiko. Christian Schmitz vor seiner beeindruckenden Kakteensammlung in der Bergstraße in Neufra. Foto: Gauggel/Gauggel

Was andere buchstäblich in die Tonne hauten, hat der Neufraer Kakteenliebhaber Christian Schmitz gerettet und zum Blühen gebracht.

Die tropisch anmutenden Temperaturen der vergangenen Tage waren so recht nach dem Geschmack der Wärme liebenden Kakteen von Christian Schmitz in der Neufraer Bergstraße. Obwohl die meisten seiner gut 100 Kakteen erst ab Mitte Juli und vor allem im August zeigen, was blütenmäßig in ihnen steckt, steht bereits jetzt ein Kaktus in allerschönster Blüte und begeistert nicht nur Kakteenliebhaber Schmitz, sondern auch viele Passanten.

Wanderer oder Radfahrer, die auf dem Weg über die steil ansteigende Bergstraße vom Fehlatal und Burladingen in Richtung Westen nach Freudenweiler oder Bitz unterwegs sind, machen derzeit gerne eine kleine Pause direkt vor der Werkstatt des 74-jährigen Rentners.

Der Grund dafür ist die auffällig karmesinrote Blütenpracht eines Kaktus, den der Kakteensammler und Züchter, erst vor Kurzem erhalten hat. „Diesen Kaktus aus der Gattung Mammillaria habe ich vor einem Jahr von der Biotonne gerettet“, sagt Schmitz, und er erzählt, dass er dieses Exemplar von einer sehr betagten Dame vom Balkon eines Hochhauses aus Ebingen geholt habe, nachdem ihr die Pflege ihrer Balkonpflanzen zu beschwerlich geworden sei. Er wäre sonst in der Biotonne gelandet.

Der Seniorin wurde die Pflege zu beschwerlich

Danach, so der versierte Kakteenfachmann, habe er seiner Neuerwerbung einen größeren Topf gegönnt und sie im Keller seines Wohnhauses zusammen mit den anderen Kakteen frostfrei überwintert.

Vor gut einer Woche ist er karmesinrot aufgeblüht

Schon im Mai hat Schmitz diesen Kaktus, der ursprünglich aus Mexiko stammt, wie in jedem Jahr zusammen mit vielen anderen Kakteen inmitten seiner kunstvoll aufgeschichteten Brennholzstapel neben der Bergstraße ins Freie gebracht, wo er nun vor gut einer Woche aufgeblüht ist und seither insbesondere wegen der kranzförmigen Anordnung der Blüten und seiner speziellen Wuchsform täglich für Verwunderung sorgt.

Die schöne Blüte ist leider nur von kurzer Dauer

Von Mexiko nach Neufra mit dem Umweg über eine Albstädter Biotonne: Die karmesinroten Blüten des Mammillaria-Kaktus. /Gauggel

Die Blüten schließen sich am Abend

Jeden Abend schließen sich die kleinen karminroten Blüten, um am späten Vormittag des nächsten Tages wieder aufzublühen, wobei, wie Schmitz beobachten konnte, immer wieder neue blütenreiche Kranzreihen zum Vorschein kommen. Wer das stachelige Blütenspektakel, das mit etwas Fantasie an eine farbenprächtige Koralle erinnert, bei Christian Schmitz in der Neufraer Bergstraße besuchen möchte, muss sich allerdings beeilen, zumal die Blühdauer dieses Mammillaria-Kaktus begrenzt ist und nur noch etwa eine weitere Woche anhalten wird.