Fast ein Dutzend Kliniken wurden vom Netz genommen, darunter auch das Oberndorfer Krankenhaus. Foto: Danner

Opfer eines gezielten Cyberangriffs auf die IT-Infrastruktur ist am Sonntag das Bildungs- und Gesundheitsunternehmen SRH geworden. Wie Unternehmenssprecher Martin Kussler auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten mitteilt, sind vor allem die Bereiche Hochschule und Bildung der SRH betroffen. Daten früherer Prüfungsleistungen konnten aber erhalten werden, heißt es.

Oberndorf - Auch wenn die Akut- und Rehakliniken der SRH, die ihren Sitz in Heidelberg hat, offenbar nicht im Fokus des Hackerangriffs standen, wurden deutschlandweit fast ein Dutzend Kliniken, sieben davon in Baden-Württemberg, vorsichtshalber vom Netz genommen, darunter auch die Einrichtung in Oberndorf. "Alle medizinischen Bereiche wurden schnell über die Sachlage informiert", sagt der Unternehmenssprecher.

Wesentliche Systeme wiederhergestellt

Dort werde nun gezwungenermaßen wieder auf Stift und Papier zurückgegriffen. Auch wenn das nur schwer vorstellbar sei, so habe sich in den vergangenen Tagen gezeigt, dass das Offline-Arbeiten möglich sei, wenn es natürlich auch die Effizienz beeinträchtige. Die Leistungsfähigkeit in den Kliniken, insbesondere in Bezug auf die Patienten, sei nicht eingeschränkt. Mit externen Partnern könne man aktuell jedoch nur eingeschränkt kommunizieren.

"Derzeit wird konzentriert an der Wiederherstellung gearbeitet", teilt Kussler mit. Die SRH gehe aktuell davon aus, dass die wesentlichen Systeme wiederhergestellt seien und man zeitnah in den normalen Betrieb übergehen könne. Wie lange es bis dahin noch dauern werde, könne derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden. Neben Kliniken und Gesundheitszentren gehören auch Bildungseinrichtungen zur Angebotspalette der SRH-Holding.