Fieber-, Schmerzmittelsaft und andere Arzneien für Kinder sollen im nächsten Winter im Südwesten nicht ausgehen. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Fotostand/IMAGO/Fotostand / K. Schmitt

Um die Kinder- und Jugendarztpraxen in Baden-Württemberg besser auf künftige Infektionswellen vorzubereiten, will das Land Bürokratie abbauen und Gesundheitswissen fördern.

Das Land Baden-Württemberg will sich gegen eine Überlastung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen vor allem in den Wintermonaten rüsten. Mit Vertretern von Ärzteschaft, Kammern, Verbänden und Apotheken seien bei einer Fachtagung Maßnahmen erarbeitet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit.

So sollen mit Blick auf künftige Infektionswellen Kinder- und Jugendarztpraxen bürokratisch und etwa im Zusammenhang mit Attestpflichten entlastet werden. Kliniken sollen sich möglichst früh auf Personalengpässe im Winter vorbereiten und gegebenenfalls prüfen, ob weiteres Personal aus anderen Abteilungen der Pädiatrie zugewiesen werden könne, hieß es in einer Erklärung.

Mehr Arzneimittel – weniger Bürokratie

Die Entscheidungsfreiheit für Apotheken bei Ersatzarzneimitteln sei unabdingbar, hieß es. Der Versorgungsaspekt müsse klar im Vordergrund stehen. Dringend benötigte Kapazitäten in den Vor-Ort-Apotheken dürften nicht durch Bürokratieaufwand, der nicht der Arzneimittel- und Versorgungssicherheit diene, gebunden werden.

Außerdem soll Wissen über ein gesundes Leben gefördert werden. Die Mitglieder des Symposiums schlagen vor, dass Gesundheitslotsen dieses unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen wie beispielsweise Migrantinnen und Migranten vermitteln sollen.

„Wir erinnern uns noch lebhaft und mit Schrecken an den vergangenen Winter. Keine Fiebersäfte, kaum freie Betten in den Kliniken und völlig überlastete Praxen – das müssen wir dieses Mal mit aller Kraft verhindern und besser machen“, teilte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) mit.