Kein Zufall: Die Blumenrabatten rund um den Bahnhofsparkplatz wurden aufgehübscht. Foto: Heinig

Vier Ämter sind im neuen Verwaltungsgebäude des Landratsamtes "An der Brigach" untergebracht.

Villingen-Schwenningen - Auf vier Etagen arbeiten Mitarbeiter des Amts für Abfallwirtschaft und des Jugendamtes, des Kreisarchivs und der Bußgeldbehörde.

Amt für Abfallwirtschaft

Das Amt für Abfallwirtschaft Schwarzwald-Baar-Kreis ist ein moderner Dienstleister und arbeitet mit privaten Entsorgungsdienstleistern zusammen, um ein Optimum an Bürgerkomfort, umweltgerechter Entsorgung und Abfallgebührenstabilität zu erreichen. Die notwendigen Pflichtaufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge sollen im Interesse der Gebührenzahler so kostengünstig wie möglich wahrgenommen und trotzdem Umweltbelastungen durch Abfälle vermieden werden. Wertstofferlöse tragen dazu bei, die Abfallgebühren stabil zu halten oder im Idealfall sogar zu reduzieren. Da sich die Marktbedingungen für Wertstoffe ständig ändern, muss das Wertstofferfassungs- und -vermarktungssystem laufend fortentwickelt werden.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis werden separat erfasste Bioabfälle über eine sogenannte Kaskadennutzung verwertet, indem erzeugtes Biogas zur Stromgewinnung genutzt wird. Die Abwärme dient zur Trocknung von Klärschlamm. Aus den Gärresten wird Kompost hergestellt, welcher zu Düngezwecken verwendet wird. Die Qualität der Komposte hat hohe Priorität, von zunehmender Bedeutung ist die die Vermeidung von Verunreinigungen durch Kunststoffe.

Zu den wichtigen Aufgaben des Abfallwirtschaftsamts zählt in erster Linie das Durchführen der Müllabfuhr. Hierzu gehört unter anderem, die Privathaushalte und Gewerbebetriebe mit Abfallbehältern zu versorgen, das Einsammeln und den Transport der verschiedenen Abfallarten zu koordinieren, die Abfallgebühren zu veranlagen und sämtliche Abfuhrtermine zu veröffentlichen. Der Schwarzwald-Baar-Kreis bietet seiner Kundschaft seit vielen Jahren eine große Auswahl an Behältergrößen und Abfuhrrhythmen je nach persönlichem Abfallaufkommen, und dies zu vergleichbar günstigen Preisen.

Der Restmüll des Landkreises wird in der Müllverbrennungsanlage in Göppingen entsorgt. Um einen rationellen Ferntransport zu gewährleisten, wird der Restmüll aus den Müllsammelfahrzeugen an der zentralen Umschlagstation bei der ehemaligen Deponie Tuningen auf Großraumfahrzeuge umgeladen. Dort können auch Sperrmüll und Restmüll selbst angeliefert werden.

Ein weiterer wichtiger Aufgabenschwerpunkt ist die Wertstofferfassung. Hierfür wurde in den 1990er-Jahren ein flächendeckendes Netz von kreisweit 23 Wertstoffhöfen und Recyclingzentren aufgebaut.

Jugendamt

Das Jugendamt bietet vielfältige Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern in unterschiedlichsten Lebenssituationen an. Kinder oder Jugendliche in Not und Eltern in Krisen erhalten umfassende Hilfe. Wenn Eltern Antworten in Erziehungsfragen oder Hilfe in schwierigen Familiensituationen oder bei Problemen mit ihren Kindern suchen, berät der allgemeine Sozialdienst gerne und vermittelt notwendige Hilfen. Gemeinsam werden Zukunftsperspektiven erarbeitet. Bei Bedarf bietet das Jugendamt sehr differenzierte Hilfen an – soziale Gruppenarbeit für Kinder, Begleitung für Jugendliche in schwierigen Lebensphasen, Familienhilfe für die gesamte Familie. Welche Hilfe jeweils die richtige ist, wird mit der gesamten Familie gemeinsam überlegt. Ehepaare, die sich trennen oder scheiden lassen, bleiben weiterhin gemeinsam die Eltern ihrer Kinder. Der allgemeine Sozialdienst berät Eltern in Trennungssituationen, hilft bei der Erarbeitung von einvernehmlichen Konzepten zur zukünftigen elterlichen Sorge und den Kontakten der Familienmitglieder untereinander.

Ziel ist es, gemeinsam mit den Eltern die Trennung für die Kinder so schonend wie möglich zu gestalten. Nur wenn Kinder und Jugendliche in Gefahr und die Eltern nicht bereit sind, mit dem Jugendamt zusammenzuarbeiten, kann auch gegen den Willen der Eltern gehandelt werden. Kinder und Jugendliche, die gefährdet sind, können dann vom Jugendamt vorübergehend in Obhut genommen werden. Eingriffe in die Rechte der Eltern können jedoch nur vom Familiengericht vorgenommen werden.

Kreisarchiv

Das Kreisarchiv ist das Verwaltungsarchiv des Landratsamts und das Gesellschaftsarchiv für das Kreisgebiet. Es ist das Gedächtnis und manchmal auch Gewissen des Schwarzwald-Baar-Kreises, denn es stellt sicher, dass historisches Geschehen in der Rückschau anhand von Originalquellen nachvollziehbar bleibt. Das Archiv überprüft sämtliche Unterlagen aus der Verwaltung – vom voluminösen Amtsbuch bis zur Information in dem nicht mehr (an)fassbaren Bitstream – und übernimmt diejenigen, denen aus historischen oder rechtlichen Gründen dauerhafte Bedeutung zukommt, um sie für die Ewigkeit aufzubewahren und öffentlich zugänglich zu machen. Archivare haben deshalb nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die zukünftige Vergangenheit im Blick. Die amtliche Überlieferung ergänzt das Archiv um Unterlagen von privater Seite und eigene Sammlungen mit dem Ziel, Lebenswelten im Schwarzwald-Baar-Kreis möglichst umfassend zu dokumentieren.

Kernbestände des Kreisarchivs bilden die Unterlagen des Schwarzwald-Baar-Kreises seit 1973, der beiden Vorgängerkreise Donaueschingen und Villingen seit 1952 sowie teilweise von deren Vorgängerbehörden bis ins 19. Jahrhundert hinein.

Nach Ablauf von Schutzfristen und im Rahmen weiterer rechtlicher Gegebenheiten ist das Archivgut für alle im Lesesaal des Kreisarchivs nutzbar. Außerdem steht hier eine regionalgeschichtliche Bibliothek mit rund 15 000 Einheiten zur Verfügung.

In der Abteilung Bauarchiv werden etwa 30 000 Baugenehmigungsakten aus dem Gebiet des Schwarzwald-Baar-Kreises (ohne das Stadtgebiet der großen Kreisstädte Villingen-Schwenningen und Donaueschingen) verwahrt. Die Benutzung dieser Akten ist allerdings den Hauseigentümern oder ihren Bevollmächtigten vorbehalten.

Als "Haus der Geschichte" wirkt das Kreisarchiv an der Erforschung der Vergangenheit des Kreisgebiets mit, berät bei der Identifizierung von Quellen in der Archivlandschaft, unterstützt Schüler bei historischen Recherchen und trägt zur Vermittlung und Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte bei.

Bußgeldbehörde

Die Bußgeldbehörde bearbeitet alle Ordnungswidrigkeitenverfahren, die in der Zuständigkeit des Landkreises liegen. Die größte Anzahl an Verfahren betrifft den Straßenverkehr, zum Beispiel in Folge von Unfällen oder Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

Auch die konsequente Verfolgung und Ahndung von Geschwindigkeitsverstößen innerhalb des Kreisgebietes ist Aufgabe der Behörde – mit Ausnahme der Gemarkungen Villingen-Schwenningen und Donaueschingen, da diese Städte eine eigene Zuständigkeit besitzen.

Die Bußgeldbehörde betreibt derzeit zwölf stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen. Daneben führt sie auch mobile Messungen aus. Seit Anfang des Jahres 2019 erfolgt die Geschwindigkeitsüberwachung ferner mittels einer modernen teilstationären Messanlage. Diese Anlage befindet sich in einer Art Pkw-Anhänger und kann flexibel an verschiedene Standorte versetzt werden. Sie funktioniert vollständig autonom.

Die Geschwindigkeitsüberwachung erfolgt insbesondere an Stellen, die durch gefährliche Raserei und häufige Unfälle negativ aufgefallen sind. Durch eine konsequente Überwachung kann das Fahrverhalten positiv beeinflusst werden, was der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu gute kommt.

Die Bußgeldbehörde ist zudem für Ordnungswidrigkeiten in vielen anderen Bereichen verantwortlich, wie zum Beispiel bei Verstößen im Abfallentsorgungs-, Bau-, Lebensmittel-, Tier- und Naturschutz-, Gewerbe-, Ausländer-, Fahrpersonal, Güterkraftverkehrs-, Gefahrgutbeförderungs-, Jugendschutz- und Waffenrecht.