Azubis der Firma Interstuhl und Geflüchtete aus der Ukraine haben sich anlässlich des Antikriegstages mit dem Thema „Flucht und Hoffnung: Im Krieg die Sehnsucht nach Frieden’“ befasst. Foto: Salvatore Bertolino

In Meßstetten wird am Antikriegstag am Freitag, 1. September, bei einer Gedenkfeier in der Festhalle an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erinnert.

Beim Antikriegstag am Freitag, 1. September, werden Welt- und Heimatgeschichte verzahnt. Die Gedenkveranstaltung findet in Zusammenarbeit mit den örtlichen Akteuren statt. In diesem Jahr würdigt der DGB Zollernalb das Engagement in Meßstetten.

Der Posaunenchor sorgt für die musikalische Umrahmung. Die Grundschule Bueloch zeigt in einem Video, wie Zusammenhalt und eine Gemeinschaft im Positiven aussieht und beschäftigt sich tänzerisch mit dem Thema Frieden. Die Klassen fünf und sechs haben Flaggen der Heimatländer der Schüler und Lehrer gestaltet. Die Schülerin Riona Selimi aus der Klasse 9b gestaltet ein großes Gemälde: „Das Grauen“.

Positiver Ungehorsam

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Widerstand folgenschwer und oft lebensgefährlich. Anhand von Beispielen wie der Widerstandsgruppe „die weiße Rose“ und der Bürgerrechtlerin Rosa Parks aus den USA wird in einem Video aufgezeigt, welche Folgen, aber auch welche positive Tragweite der zivile Ungehorsam hat. Themen sind zudem moderne Beispiele wie die Kopftuchrevolution in Teheran und die politischen Gesten gegen den Krieg in der Ukraine.

Die Schülerin Riona Selmi präsentiert ihr Gemälde mit dem Titel „Das Grauen“ Foto: Salvatore Bertolino

Stadtgeschichte im Blick

Der Zweite Weltkrieg bedeutete für viele Millionen Menschen Elend, Gewalt, Flucht und Tod. „In Anbetracht der aktuellen Krisen und Kriege in allen Teilen der Welt muss uns der erste Septembertag mehr denn je eine Verpflichtung sein, uns für Friede, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenwürde einzusetzen“, betonen die Veranstalter.

Unter dem Titel „Meßstetten im Zeichen der Opfer des Nationalsozialismus“ wird in der Stadtgeschichte Meßstettens über zahlreiche Opfer des Nationalsozialismus in Meßstetten berichtet. Auch Meßstetter wurden aufgrund körperlicher oder seelischer Krankheiten entweder zur Sterilisierung gezwungen oder wurden Todesopfer. Zwangsarbeiter waren auch in Meßstetten eingesetzt.

Eine zentrale Lehre

Jeder Krieg ist ein Angriff auf die Menschheit und die Menschlichkeit. Das ist die zentrale Lehre, die aus der Geschichte zu ziehen ist.

Die Ethik-Kursstufe des Meßstetter Gymnasiums Foto: Salvatore Bertolino

Die Gedenkveranstaltung beginnt am 1. September um 18.30 Uhr in der Festhalle Meßstetten. Ab 18 Uhr ist es möglich, die Ausstellung und das Gemälde der Schüler und der Auszubildenden anzuschauen.