Angelika Klingel verabschiedet sich in den Ruhestand. Foto: Klingel

In der Mutter-Kind-Kurklinik in Loßburg wird Abschied gefeiert. Nach 17 Jahren als Geschäftsführerin in der Evangelischen Müttergenesung geht Angelika Klingel in den Ruhestand. Angetrieben hat sie all die Jahre die Ehrfurcht vor dem Leben.

Nach 27 Jahren hauptamtlichem Dienst in der Evangelischen Landeskirche Württemberg, davon 17 Jahre in der Evangelischen Müttergenesung, verabschiedet sich die Geschäftsführerin Angelika Klingel am Mittwoch, 11. Oktober, in den Ruhestand.

„Nun wird es Zeit für mich, dem hauptamtlichen Dienst in unserer Landeskirche dankbar Lebewohl zu sagen. Es liegen arbeitsreiche, freudvolle und unterm Strich sehr erfolgreiche Jahre hinter mir. Erfolgreich auch dank der Unterstützung der Evangelischen Landeskirche, dem Land, der Krankenkassen, der Politik und den vielen Mitarbeitern der Kliniken“, wird Klingel in einer Pressemitteilung zitiert.

„Hochgerechnet waren es fast 50 000 erschöpfte Mütter, Kinder oder Frauen, die Angehörige pflegen, die in diesen 17 Jahren in unseren drei Evangelischen Kliniken in Loßburg, Bad Wurzach und Scheidegg an Körper, Geist und Seele wieder auftanken konnten. Ich bin dankbar, dass unsere Häuser Orte geworden sind, an denen Frauen und Kinder aufatmen können, Fürsorge erfahren und wieder ihrer Spiritualität begegnen“, so die scheidende Geschäftsführerin der Evangelischen Müttergenesung Württemberg.

Abschied wird an einer ihrer Wirkungsstätten gefeiert

Die Geschäftsstelle der Evangelischen Müttergenesung befindet sich in Stuttgart, doch Klingel möchte ihren Abschied an einer Wirkungsstätte ihrer Arbeit feiern. So fiel die Wahl auf die Evangelische Mutter-Kind-Kurklinik in Loßburg. Den Gottesdienst mit Festakt gestalten Prälatin Gabriele Arnold und Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami.

„Bei meinem haupt- und ehrenamtlichen Tun leitet mich die tiefste Überzeugung, dass es notwendig ist, Gottvertrauen, eine chancengerechte Gesellschaft, eine menschenwürdige Gesetzgebung, einen fürsorglichen Umgang mit Mensch und Schöpfung, Ehrfurcht vor dem Leben und eine konsequente Orientierung am Gemeinwohl entschlossen voranzubringen“, heißt es von Klingel in der Pressemitteilung.

Standorte in Loßburg, Scheidegg und Bad Wurzach

Klingel wurde am 28. Januar 1961 in Gerlingen geboren. Sie studierte Diakonie und Sozialarbeit an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigsburg. Von 2004 bis 2006 war Klingel Geschäftsführerin der Evangelischen Frauenarbeit in Württemberg.

Seit Juli 2006 ist sie Geschäftsführerin der Evangelischen Müttergenesung in Württemberg mit den drei Vorsorge- und Rehakliniken für Frauen und Mütter in Loßburg, Scheidegg und Bad Wurzach. Dort kümmern sich 150 Mitarbeiter um jährlich zwischen 3000 und 4000 Mütter, Kinder oder Frauen, die Angehörige pflegen oder psychisch Kranke betreuen.

Ehrenamtliches Mitglied in der Evangelischen Landessynode

Von 2006 bis Ende 2015 war Klingel ehrenamtlich im Vorstand des Landesfrauenrats Baden-Württemberg tätig, davon sechs Jahre als Vorsitzende. Ihre Schwerpunkte setzte sie auf die Frauen-, Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik, die Arbeitsmarktpolitik, die Bildungs- und Integrationspolitik sowie auf die Landtagswahlrechtsreform, heißt es in der Pressemitteilung. Seit 2013 bringt sie sich als ehrenamtliches Mitglied im Finanzausschuss und im Landeskirchenausschuss der Evangelischen Landessynode in Württemberg ein.