Die Kirche St. Martin ist ab 17. September wieder Mittelpunkt des Kulturellen Herbst in Brigachtal. Foto: Schimkat

Nach der coronabedingten Zwangspause hält der Kulturelle Herbst wieder Einzug in die St. Martinskirche. Auftakt ist am 17. September.

Brigachtal - Seit mehr als 30 Jahren bereits gibt es dieses kulturelle Angebot. Zum Arbeitskreis des Kulturellen Herbstes gehören Pfarrer Dominik Feigenbutz, Bürgermeister Michael Schmitt, Josef Vogt und Rechnungsamtsleiterin Martina Enderlein. Für diesen Herbst haben sie wieder ein attraktives Programm zusammengestellt.

Am 17. September spielt die Alphornbläsergruppe Dreiklang aus Obereschach unter dem Lindenbaum vor der Kirche die "Intrada". Ab 18 Uhr hält Pfarrer Ernst Gigelhorn den Eröffnungsgottesdienst in der St. Martinskirche.

Preisträgerinnen zu Gast

Einen besonderen Leckerbissen bietet am Sonntag, 18. September, 17 Uhr, in der Kirche das Duo Pyr; das sind Julia Puls, Klarinette, und Lea Maria Löffler, Harfe. Die beiden Musikerinnen sind Preisträgerinnen des Deutschen Musikrates, sie werden ihre Kunst in den Gemeinden, die Mitglieder des Deutschen Musikrats sind, zu Gehör bringen. Sie sollen an Schulen die Jungen und Mädchen zur Musik führen. Am Montag nach dem Preisträgerkonzert, am 19. September, werden sie an der Brigachtaler Schule die Schüler mit "Elli Eichhorn" auf eine Klangreise mitnehmen. "Sie präsentieren ihre Musik und unterhalten sich mit den Schülern, sie sind Botschafter der Musik", erklärt Josef Vogt, der diese Präsentationen ins Leben gerufen hat, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Maria Löffler kommt aus Detmold, Julia Puls aus Augsburg.

Am Sonntag, 25. September, bietet Alexandre Zindel ab 17 Uhr ein Konzert mit Autoharp und Gesang in der St. Martinskirche.

Kanzelrede zu brisantem Thema

Etwas Besonderes bietet am 2. Oktober ab 17 Uhr Ulrich Fricker in Form einer Kanzelrede, in der er Antworten auf die Fragen gibt: Was und an wen kann man im 21. Jahrhundert noch glauben? Trägt das christliche Fundament im Zeitalter der Digitalisierung noch? Laut Fricker stellen sich diese Fragen vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Situation, in der sich die katholische Kirche befindet; diese wirke sich bis in die kleinste Kirchengemeinde aus. Da sei das immer noch nicht bewältigte Problem der Aufarbeitung des Missbrauchskandals, das die Glaubwürdigkeit in das Führungspersonal der Kirchenleitung ins Mark erschüttert habe, da viele Betroffene erhebliche Zweifel am Aufklärungswillen der Verantwortlichen hätten.

Dazu komme, dass seit Jahren der Anteil der sich zur Kirche bekennenden Menschen stark abnimmt. Der Anteil der regelmäßigen Gottesdienstbesucher sei, bezogen auf die Bevölkerung, weit unter zehn Prozent gesunken. Immer weniger Menschen seien bereit, sich für einen Dienst in der Kirche ausbilden zu lassen, um als Priester oder in einem anderen pastoralen Beruf tätig zu sein. Ergo blieben viele Stellen unbesetzt.