Langjährige Mitglieder konnten bei der Hauptversammlung des Nagolder Schwarzwaldvereins geehrt werden. Foto: Priestersbach

Der Trend bei den Mitgliederzahlen zeigt im Nagolder Schwarzwaldverein weiter nach unten. Trotzdem wird nach vorne geblickt, und die Versammlung gab jetzt grünes Licht für einen Anbau an das Wanderheim im Kleb.

Nagold - Wie bei der Hauptversammlung im Sportheim deutlich wurde, zählte die Ortsgruppe am Jahresanfang 293 Mitglieder - vor einigen Jahren waren es noch deutlich über 500. "Der Schwarzwaldverein ist in der Stadt unentbehrlich", machte Friedrich Günther deutlich. Allerdings bereitet ihm die Mitgliederentwicklung des Nagolder Traditionsvereins durchaus Sorgen. Gerade mit Blick auf die Altersstruktur sei es wichtig, neue Mitglieder zu gewinnen, wie der Vorsitzende im Nagolder Sportheim unterstrich. Zudem erinnerte er daran, dass die Corona-Pandemie die Aktivitäten der Ortsgruppe mächtig ausgebremst hatte. Mit Blick auf die aktuellen Lockerungen hofft Friedrich Günther, "dass es künftig keine Einschränkungen mehr gibt".

Weichen stehen auf Zukunft

In Sachen Wanderheim stellte der Schwarzwaldverein mit einem Beschluss der Mitglieder die Weichen jetzt in Richtung Zukunft. So sei das Wanderheim im Kleb zu klein geworden für den gastronomischen Betrieb, wobei der Vorsitzende betonte: "Wir müssen hier auch unternehmerisch denken, damit die Familie Gizzi das Wanderheim wirtschaftlich betreiben kann." Zudem sei es auch im Interesse des Schwarzwaldvereins, dass das Wanderheim vergrößert wird, ist Friedrich Günther überzeugt.

Im Herbst könne mit dem Anbau begonnen werden, dessen Kosten auf rund 130 000 Euro beziffert werden, und an denen sich der Hauptverein in Freiburg mit 50 Prozent beteiligen werde. "Einen besseren Standort kann sich der Verein nicht wünschen", wies der Vorsitzende, darauf hin, dass Vorstand und Stadt hinter dem Projekt stehen. So bat er die anwesenden Mitglieder um Zustimmung, die bei vier Enthaltungen erteilt wurde. Wie Oberbürgermeister Jürgen Großmann zuvor feststellte, "hat sich das Wanderheim zu einem Besuchermagnet in der Stadt entwickelt". Überhaupt ist er sicher, dass die Themen Wandern und Touristik in Nagold weiter boomen werden. Deshalb dankte er dem Schwarzwaldverein für die "eminent wichtige Betreuung der Wanderwege".

OB: "Hoffentlich besser vorbereitet"

Positiv wertete es der OB zudem, dass der Schwarzwaldverein trotz der beiden schwierigen Corona-Jahre aktiv bleibt. Allerdings machte er deutlich, dass die Pandemie noch nicht überstanden sei. "Wir werden im Herbst wieder die gleiche Situation haben, werden dann aber hoffentlich besser vorbereitet sein." Bei dieser Gelegenheit zeigte er sich überzeugt, dass der Ukraine-Krieg "unser Leben stärker verändern wird als Corona".

Vergleichsweise kurz fielen die Berichte von Wanderwart Hartmut Köhler und Rainer Henke von den Donnerstagswanderern aus, nachdem in den letzten beiden Jahren viele der geplanten Wanderungen pandemiebedingt abgesagt werden mussten. Wie Hans-Jörg Schilling mitteilte, haben sich die Jungsenioren mit Blick auf einen Altersdurchschnitt von 77 Jahren dazu entschlossen, künftig als Senioren zu firmieren. Wie Timo Günther aus der Familiengruppe berichtete, beteiligen sich zwischenzeitlich wieder sechs bis acht Familien an den sonntäglichen Wanderungen. Wie aus den von Brigitte Loyal vorgetragenen Kassenberichten deutlich wurde, hat der Schwarzwaldverein 2020 und 2021 schwarze Zahlen geschrieben

Einstimmiges Votum für den Vorsitzenden

Bei den Wahlen kandidierte Friedrich Günther noch einmal für zwei weitere Jahre als Vorsitzender, was mit einem einstimmigen Wahlergebnis quittiert wurde. Ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt wurden Brigitte Loyal als 2. Vorsitzende, Kassier Friedrich Conzelmann, Wanderwart Hartmut Köhler sowie Familienwart Timo Günther und Kassenprüfer Martin Kübel. Das Amt des Naturschutzwartes übernimmt Thomas Bühler.

Hochkarätige Ehrungen standen im Sportheim ebenfalls auf der Tagesordnung beim Schwarzwaldverein: Für 60-jährige Treue zur Ortsgruppe wurden Anneliese Leipe, Gudrun Butz und Doris Renz ausgezeichnet, während Regine Schilling, Elisabeth Alber sowie Waltraud Rumpel dem Traditionsverein seit 50 Jahren angehören. Auf eine 40-jährige Mitgliedschaft können Elisabeth Günther, Dietlinde Löffler, Ursula Wolf und Timo Günther zurückblicken. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Edeltraud Plitzko und Ursula Schüle geehrt.